Am Donnerstag hieß es Abschied nehmen von der MS Bremen und der Besatzung.
Die Koffer hatte ich schon am Vorabend gepackt und vor die Kabinentür gestellt. So konnten die fleißigen Hände der Besatzung diese schon auf LKW’s verladen und zum Flughafen bringen.
Noch einmal ordentlich frühstücken und Tschüß sagen zu Antje, Jessica, Sonja und Bonnie. Die Vier hatten uns drei Wochen an Tisch 35 aushalten müssen ;-). Nochmal Danke für die gute Versorgung mit wohlschmeckenden Speisen und dazu passenden Weinen.
Unten an der Gangway stand Kapitän Behrend und verabschiedete jeden Gast mit Handschlag.
Auch die Kreutfahrtdirektorin und Mitglieder der Besatzung standen am Ausgang um von uns Abschied zu nehmen.
Ab 9:00 Uhr fuhren die Busse vor, die uns zum nahen Flughafen von Ushuaia brachten. Der Airbus stand schon bereit, hatte er doch schon die Passagiere gebracht, die ab heute mit der MS Bremen in die Antarktis aufbrechen würden.
Das Einchecken und der Flug zurück nach Buenos Aires, der Transfer vom nationalen Flughafen mit dem Bus in das Hotel Caesar ging problemlos. Schnell waren die Zimmer verteilt. Ich hatte diesmal ein Zimmer in der 3.Etage nach hinten zum Garten raus. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung. Also ausreichend Zeit noch einen kleinen Bummel durch den Stadtteil zu machen.
Zum Beginn der Reise hatten wir ja schon eine kleine Stadtrundfahrt gemacht, die ich an dieser Stelle noch mit ein paar Bildern und Informationen ergänzen möchte.
Buenos Aires ist die europäischste Stadt Lateinamerikas und vor allem für ihre faszinierendste Kunstform, den argentinischen Tango, bekannt.
Mit ihren großen Boulevards, grünen Parks, prachtvollen Gebäuden, ihrer kulturellen Vielfalt und ihrem regem Nachtleben erinnert die Stadt an Paris oder Barcelona.
Buenos Aires hat eine mildes Klima und eignet sich das ganze Jahr über als Reiseziel, obwohl es in den Sommermonaten (Dezember bis Februar) recht heiß werden kann.
Die Porteos (Leute vom Hafen), wie die Einwohner von Buenos Aires genannt werden, sind in Lateinamerika ebenfalls am europäischsten. Sie stammen von den ersten spanischen Gründervätern und den italienischen Immigranten aus dem 19. Jahrhundert ab.
Buenos Aires mit seinen 47 Barrios (Stadtvierteln) und fast drei Millionen Einwohnern liegt im Osten von Argentinien am Rio de la Plata. Er ist hier über 40 Kilometer breit. Am gegenüberliegenden Ufer liegt Uruguai. Im gesamten Großraum leben über 12 Millionen Menschen. Umgeben ist Buenos Aires von der fruchtbaren Pampa.
La Boca liegt an der Mündung des Riochuelo in den Rio de la Plata. Hier befindet sich der alte Hafen Buenos Aires. Das Viertel ist Einwanderererbe und das bekannteste Stadtviertel von Buenos Aires. Bekannt ist La Boca vor allem wegen der originellen Häuser, die aus Blech gebaut und bunt angemalt sind. Überall preisen Künstler ihre Werke an. Das Viertel ist voll von Souvenirläden, Kneipen und Tangotänzern. Im gesamten Viertel spürt man den italienischen Einfluss der Einwanderer
Nachts sollte man als Tourist die dunklen Nebenstraßen im Viertel von La Boca aber meiden. Hier sind gerne Taschendiebe unterwegs.
Nach der Besichtigung von Sehenswürdigkeiten und einem Einkaufsbummel kann man in einem der zahlreichen ruhigen Parks entspannen oder in einer Bar oder Cafe die hervorragende, regionale Küche kennen lernen.
Also machte ich mich erstmal alleine auf um die schönen Häuser, Kirchen und Parks in der Nähe zu erkunden. Das Gittermuster des Straßensystems ist sehr hilfreich bei der Orientierung.
Der wichtigste Orientierungspunkt ist die Avenida 9 de Julio, die breiteste Allee der Welt, die vom Plaza Constitucion zur Avenida de Libertador verläuft. Den 67m hohen Obelisco in der der Mitte der mehrspurigen Allee übersieht niemand. Er ist zum Wahrzeichen der Stadt geworden.
San Telmo ist eines der ältesten Viertel der Stadt.
An irgendeiner Ecke bin ich dann wohl doch mal falsch abgebogen und etwas vom Kurs abgekommen. Mit meinem Stadtplan finde ich aber schnell wieder auf die richtige Spur. Unterwegs die verschiedensten Baustile. Große und hohe Wolkenkratzer neben kleinen Häusern aus der Jugendstilzeit. Winzige Gemüseläden neben Einkaufspassagen. Alles ist da. Natürlich auch die vielen armen Leute und Obdachlosen die es in so einer riesigen Stadt auch gibt.
Vorbei an alten Villen und modernen Hochhäusern machen wir einen Halt am Friedhof. Hier haben die "reicheren" Familien jeweils ein paar Quadratmeter für ein Mausolleum gekauft, was ihnen dann für die Ewigkeit gehört. Viele unterschiedliche Stile von gotisch bis modern prägen die kleinen Gassen zwischen den Grabstätten. Evita Perons Grabstätte wird mit am meisten besucht und auch noch 60 Jahre nach ihrem Todestag im Jahr 1952 bringen die Argentinier Blumen vorbei.
Die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich in den 5 Barrios (Stadtviertel) innerhalb des Microcentro (Innenstadtbereich) und sind deshalb leicht zu Fuß erreichbar.
Unübersehbar sind die vielen Busse, die durch die Stadt fahren. An den Haltestellen stellen sich die Wartenden in einer langen Reihe auf. Vordrängeln gibt es nicht.
Das U-Bahnnetz habe ich nicht getestet. Der öffentliche Nahverkehr scheint aber gut ausgebaut zu sein. Zwei große Bahnhöfe gibt es für den Nah- und Fernvekehr. Auch die vielen gelb-schwarzen Taxen bestimmen das Straßenbild mit. Aufpassen soll man bei den Preisverhandlungen für eine Tour.