Um 3:30 Uhr kommt der Weckruf durch die Rezeption.
Die Koffer habe ich noch am Vorabend gepackt, diese sind bereits eingesammelt und wir werden sie erst wieder in unserer Kabine auf der MS Bremen wiedersehen.
Das Frühstück lasse ich ausfallen.
Um 5:00 Uhr Transfer zum nationalen Flughafen AEROPARQUE. Jetzt mit 160 Personen dauert es etwas länger als die Tage vorher, aber alles ist gut organisiert und klappt bestens.
Der von Hapag-Lloyd gecharterte Airbus steht bereit und wir können schnell einchecken. Die Boardingcards haben wir schon am Vorabend von der Reiseleitung bekommen. Mit etwas Verspätung können wir starten und kommen um 10:20 Uhr in der südlichsten Stadt der Welt an. Bei der Ankunft wird das Handgepäck kontrolliert. Früchte, Gemüse etc. dürfen nicht mitgebracht werden. Ich muß noch klären warum nicht.
Auch hier stehen schon die Busse bereit und bringen uns in 5 Minuten in die nahe Stadt. Dort haben wir eine gute Stunde Zeit für einen Stadtbummel. Ushuaia hat inzwischen
ca. 60.000 Einwohner. Es gibt eine größere Einkaufsstrasse mit vielen Geschäften mit Outdoor-Ausrüstung. Am bekanntesten ist wohl die Post. Die Schlange am Schalter für einen Stempel "Südlichste Stadt der Welt" ist mir zu lang.
Es ist übrigens ein Sommertag in Ushuaia mit 23°C, ein dünnes Hemd reicht. Auf den nahen Bergen, die ca. 1.200m hoch sind liegen ab 600m noch kleinere Schneereste.
Nach dem Stadtbummel erfolgt eine Landschaftsfahrt mit Mittagessen in die nähere Umgebung von Ushuaia, der Bus bringt uns in das 15km entfernte "Valle Carbajal". Hier windet sich ein kleiner Fluß mit vielen Mäandern durch das schöne Tal, umgeben von Bergen bis 1.500m Höhe. An einigen Stellen wird noch Torf abgebaut, weiter oben leben viele Biber und haben ihre Burgen gebaut.
Das Tal ist im Winter auch ein bekanntes Wintersportgebiet. Es gibt mehrere Skizentren mit Liften, allerdings nicht ganz vergleichbar mit unseren in den Alpen. Aber u. a. die Nationalmannschaften aus Schweiz, Deutschland, Österreich kommen in unserem Sommer hierher zum Training. Verbunden sind die Zentren auch mit Loipen zum Skilanglauf.
Das Mittagessen bekommen wir in der "Villa Las Cotorras". Eine gemütliche Gaststätte mit beiliegenden kleinen Häusern und einer Station mit Schlittenhunden. Die fast 50 Hunde liegen träge vor ihren Hütten.
Das Essen hängt noch in einem großen Backofen. In der Mitte brennt ein Holzfeuer, aussen hängen die Lämmer zum Grillen. Diese sehen jetzt schon ziemlich lecker aus.
Dazu gibt es Salat vom Buffet und den obligatorischen Malbec.
Natürlich darf man/frau auch Wasser, Cola, Saft oder Bier auswählen ;-).
Um 15:00 Uhr geht es weiter in das Tal zum sogenannten "Versteckten See". Wir können ihn tatsächlich nur erahnen, denn Wolken haben die Sonne verdeckt. Dicke Nebelschwaden geben den Blick nicht frei auf den 12km langen See. So kehrt der Bus ohne Halt wieder um und bringt uns zum Schiff. Um 16:30 Uhr erreichen wir den Hafen von Ushuaia und werden von der Crew der MS Bremen erwartet.
Das Einchecken geht schnell, die Koffer stehen in der Kabine zum Auspacken bereit.
Um 19:00 Uhr gibt es das Abendessen im Restaurant. Die Tische sind bereits zugeteilt. Es braucht einige gute Worte von Ernst und mir beim Maître d'Hôtel um einen Tisch für die Gruppe "Malbec" zu bekommen. Aber es hat geklappt!
Beim Abendessen gibt es ein mehrgängiges Menue, das nach Belieben kombiniert werden kann aus Fisch- und Fleischvariationen, Suppen, zwischendurch z. B. ein Cassissorbet mit Grappa und abschließenden Dessert. Die Weinkarte ist sehr reichhaltig mit Flaschen aus aller Welt. Für was für einen sich wohl unser Tisch entschieden hat?
Gegen 22:00 Uhr begebe ich mich dann in meine Kabine 521.