Split (Kroatien)

Donnerstag, 13. Juni 2019 

Port of Split

Liegezeit: 7:00 bis 19:00 Uhr

Segelwoche 2009
Segelwoche 2009

Nach wiederholter Überquerung des Adriatischen Meeres kreuzt die Mein Schiff 6 heute Morgen zwischen den Inseln  Korčula, Brač, Hvar und Šolta in Richtung Split. Bei einem ersten Espresso können wir einen Blick auf die Inselwelt, zwischen denen wir 2009 schon einmal mit dem Segelboot von Trogir aus gekreuzt sind. Bis Split waren wir in dem Jahr aber nicht gekommen.

Vorbei an der grünen Halbinsel Marjan blicken wir kurz danach auf die Silhouette der Altstadt Splits mit dem Bergzug des Kozjak im Hintergrund. 

Von dem Fährhafen fahren täglich zahlreiche Fähren zu den umliegenden Inseln, für einige der mittel-dalmatinischen Inseln die einzige ständige Verbindung.  Regelmäßig Verbindungen gibt es auch nach Dubrovnik, Rijeka, Pescara oder Ancona. 

Das Wetter meint es auch heute gut mit uns und am frühen Morgen haben wir schon 25°C und blauen Himmel. Richtig großen Hunger haben wir auch noch nicht und so machen uns um kurz nach 8 Uhr ohne Frühstück auf den Weg. 

Vom Schiff geht es nach wenigen Metern durch ein kleines Hafengebäude, dem maritimen Grenzübergang  Pomorski Granični Prijelaz. Kontrolliert werden wir hier aber nicht und sind auf der anderen Seite des Gebäudes gleich im Areal der Fähranleger. Obwohl noch keine Hauptreisezeit, ist

hier mächtig Betrieb. Bewohner der Inseln mit ihren PKW’s, Reisebusse, Touristen mit Wohnmobil oder Wohnwagen, Backpacker mit ihren großen Rucksäcken und Fahrradfahrer suchen ihren Abfahrtsterminal oder kommen gerade von den einlaufenden Fähren von Hvar oder  Brač.

An der Kaimauer liegen zwei Gulets, die klassischen Motorsegler türkischer Bauart, bereit für die “Blaue Reise” zwischen den schönen Inseln der Dalmatiens. Auf der Uferpromenade sind es nur gute 1.000m bis zum Eingang in die über 1.700 Jahre alte kroatische Stadt, die seit 1979 unter UNESCO-Weltkulturerbe steht.

Der “Green Market” oder der “Pazar” wie er von den Splitern genannt wird, befindet sich außerhalb der östlichen Mauern des Diokletian-Palastes und zieht sich bis um die Kirche des Heiligen Dominik herum.

Der schöne Markt ist ein ganz zentraler Platz im Alltagsleben der Bürger von Split und lockt natürlich auch zahlreiche Touristen wie uns an. Wir bummeln an den zahlreichen Ständen mit frischem Obst, Gemüse, Olivenöl und Ständen mit Kleidung, Accessoires und allerlei Schnickschnack entlang. Hier duftet es nach Mittelmeer und Dalmatien.

Nach dem Bummel über den schönen Markt betreten wir durch das östliche Stadttor die Altstadt, dem Srebrena Vrata (Silbernes Tor).  Wir laufen über das original antike Pflaster der römischen Straße im Diokletianspalast. Der kaiserliche Palast gehört zu einem der am besten erhaltenen Denkmäler römischer Baukunst in der Welt. Ein paar Meter weiter kommen wir zum Peristyl, dem zentralen Platz des Palastes. Inmitten des ehemaligen römischen Tempel präsentierte sich Kaiser Diokletian dem Volk und ließ sich von seinen Untertanen huldigen. 

Heute brauchen wir uns zum Glück nicht mehr der Länge nach dem Kaiser zu Füßen zu werfen. Die beiden Wachsoldaten haben um diese Zeit gerade ihren Job als Fotomodell begonnen und wir genießen unseren Cappuccino auf den Stufen des Peristyls. Kaffee oder Cappuccino wird serviert von aufmerksamen Mitarbeitern des gegenüberliegenden Cafe Luxor. Hier kostet der Cappuccino dann auch

29 Kuna, umgerechnet fast 4,-- Euro. Immer noch günstiger als am Markusplatz in Venedig und dafür bewacht von der 3500 Jahre alte Sphinx.

Nach der kleinen Pause gehen wir noch in das Vestibül, dem Vorraum zu den kaiserlichen Gemächern. Von außen ist der Grundriss rechteckig, im Inneren rund. Das Sonnenlicht fällt durch eine große Öffnung im Dach des monumentalen Gebäudes. Auf der anderen Seite kommen wir in das mittelalterliche Viertel der Altstadt von Split. Durch Öffnungen in den dicken Mauern blicken wir auf die Hafenpromenade. Wir schlendern weiter durch die engen Gassen der Altstadt und kommen über den Volksplatz, dem Platz Pjaca, zu der Fischmarkthalle Ribarnica. In dem mehr als 120 Jahre alten Gebäude wird alles angeboten, was die Adria zu bieten hat: Sardinen, Makrelen, Drachenkopf, Zahnbrasse, Dorade und Wolfsbarsch, Langusten, Hummer und Muscheln.

Gleich nach  dem Fischmarkt kommen wir auf die Marmontstraße, eine sehr beliebte Shoppingmeile von Split. Sie führt von der Uferpromenade Riva bis zum nördlichen Ende der Straße  am Volkstheater. Durch eine Passage gelangen wir auf den Platz Prokurativa, auf deutsch „Platz der Republik“. Von drei Seiten ist der große Platz von schönen Gebäuden mit Bögen und Säulen umgeben. Auf der Südseite blicken wir auf die Promenade, den Hafen mit Fähren und der Mein Schiff 6 im Hintergrund. Von dem Platz, auf dem am heutigen Morgen noch nicht so viel los ist, gehen wir über die 

Marmontstraße vorbei am Volkstheater und kommen auf der nördlichen Seite der Stadtmauer zur Bronzestatue des Bischofs Gregor von Nin. Wir berühren die linke große Zehe dieses fast 10 m hohen Denkmals und erhoffen uns nach einer Legende Glück und Gesundheit. Durch das prunkvolle Goldene Tor betreten wir wir wieder den Palast, wie auch schon Diokletian am 1. Juni 305 zum ersten Mal seinen Palast betrat. Damals durften allerdings nur der Kaiser und seine Familie durch das Goldene Tor schreiten. Heute schreiten mit uns keine Kaiser, sondern nur weitere Touristen und Einheimische von hier durch die Straßen Splits. Inzwischen müssen wir eigentlich alle Gassen, meist mit schönen Ecken und Fassaden, abgeklappert haben. Aber immer wieder entdecken wir nette Balkone, Terrassen, Nischen oder Wandmalereien für den heimischen Fußballverein Hajduk Split

Am Platz der Gebrüder Radić, dem Obstplatz gefällt es uns auch sehr gut. Hier haben früher die Frauen der Bauern aus der Umgebung Obst verkauft. Und auch heute kann man hier frisch gepresste Säfte kaufen. Auffällig ist der achteckige venezianische Turm, Überbleibsel einer Festung aus dem 15. Jahrhundert. Rings um den Platz gibt es auch nette Restaurants und Cafés mit schönen Terrassen und Sitzplätzen unter den Sonnenschirmen. Um die Mittagszeit wird es jetzt wesentlich voller in der Stadt und langsam merken wir jetzt doch unsere Füße. 

Auf der Uferpromenade, der Riva, sind die Bänke im Schatten der Bäume leider schon belegt. So schlendern wir vor der Südfassade des Diokletianspalastes, schmucken Häusern und am Kloster des Heiligen Franziskus vorbei bis zum Gebäude des Hafenkapitäns am östlichen Ende der Promenade. Von hier ist es jetzt nicht mehr weit bis zum Schiff. Um 12:00 Uhr hat auch die MS Lirica von MSC am Terminal festgemacht und deren fast 2.000 Passagiere werden jetzt ebenfalls in die Stadt strömen. Gut, das wir schon auf dem Rückweg sind!

Nach dem interessanten Stadtbummel stärken wir uns im Gosch. In den Restaurants ist nicht viel los und wir lassen uns den Wakamesalat, Salat mit Nordseekrabben, Garnelen  und den Liebesteller schmecken.

Danach entspannen wir uns oben auf dem Sonnendeck und in der Sauna. Auch hier sind wir fast alleine. es hat sich gelohnt, so früh in die Stadt zu gehen. In der Altstadt war es noch übersichtlich und nicht so warm und jetzt können wir an Bord die relative Ruhe genießen.

Zum Auslaufen treffen wir uns mit Sonja und Gerd oben in der X-Lounge. Champagner Rosé zur Auslaufmusik gehört natürlich dazu. Nach den drei Hafentagen mit Dubrovnik, Bari und Split folgt morgen ein Seetag. Das ist auch mal wieder nötig um das Erlebte zu verarbeiten und sich auf den nächsten Hafen vorzubereiten. Zum Abendessen lassen wir es uns heute wieder in der X-Lounge schmecken.

Zu einem gelungenen Tag gehört natürlich auch ein Sonnenuntergang hinter den dalmatinischen Inseln.

Nicht zu vergessen der immer fröhliche und aufmerksame Service in der Himmel & Meerlounge 👍!


Seetag auf dem Weg nach Koper (Slowenien)   >>>