Lima

Samstag, 4. April 2015

Die Nacht habe ich nach dem anstrengenden Anreisetag gut geschlafen. Trotzdem schon um 3:00 Uhr Ortszeit aufgewacht. Die Zeitumstellung geht so schnell doch nicht. Es ist also genügend Zeit bis zum Frühstück. So kann ich Anja schon per WhatsApp begrüßen und ein paar Zeilen auf diesen Seiten schreiben. Um 5:30 Uhr macht der Fitnessbereich auf. Da gehe ich jetzt hin.

Nach 40 Minuten bin ich gut aufgewärmt und möchte die eine Etage zu meinem Zimmer über das Treppenhaus überwinden. Auch wie bei uns gibt es Treppenhäuser als Fluchtwege. Anders als von mir aus Deutschland oder anderen Ländern bekannt, klappt hier die Treppenhaustür gleich hinter einem zu und kann nicht mehr von aussen geöffnet werden. Gleichzeitig wird die Rezeption und die Security alarmiert. Ich muss über die Straße "fliehen" und das Gebäude über den Haupteingang wieder betreten. Die Feuerwehr musste zum Glück aber nicht anrücken. 

Um 9:30 Uhr startet unser Bus vor dem Swissotel Lima. Jenny von der Agentur LIMA TOURS hatte uns ja gestern schon am Flughafen empfangen und wird uns heute durch ihre Heimatstadt führen. Jenny spricht sehr gut deutsch und wird uns auch die nächsten Tage mit nach Cuzco begleiten. Als Reisebegleitung von Hapag-Lloyd ist noch Myriam dabei, die uns die ersten Tage mit Informationen und Tipps versorgt. Noch ohne besondere Aufgaben ist Heiko, auch das erste Mal in Lima und Cusco. Heiko ist ein Lektor von HKLF und wird uns dann an Bord der MS Bremen ab Iquitos mit Informationen über die Tierwelt am und im Amazonas versorgen.


Jetzt aber ein paar Informationen über Lima:

Lima ist die Hauptstadt des südamerikanischen Anden-Staates Peru und die mit Abstand größte Stadt des Landes. 

Jenny erklärt uns viel über die verschiedenen Epochen und Baustile. Die Altstadt von Lima mit ihren schachbrettartig angelegten Straßen und prächtigen Bauten aus der Kolonialzeit steht seit 1991 unter dem Schutz der UNESCO und gehört damit zum Weltkulturerbe der Menschheit. Die Stadt mit ca. 8.600.000 Einwohnern (ohne Aussenbezirke) liegt am Río Rímac am Fuße der trockenen Westflanke der Anden. Der Río Rímac hat für Lima größte Bedeutung, denn er führt der Stadt Trinkwasser aus reinem Gletscherwasser zu. 

Zuerst fahren wir an einer zum Teil restaurierten Pyramide vorbei in Richtung Altstadt.



An der Plaza Mayor machen wir einen Stopp und schauen uns die Häuser am schönsten Platz der Stadt an. Schmuckstück ist ein reich verzierter Brunnen von 1651 und damit der älteste Brunnen Südamerikas. Gärtner sind gerade dabei, die Grünanlagen neu zu bepflanzen. Alles sieht sauber aus.

Eingerahmt wird der Platz von prächtigen Gebäuden.

An der Südostseite steht die Catedral de Lima, mit ihrem Ursprung aus dem Jahr 1555. Ihr jetziges Aussehen hat sie nach dem Erdbeben von 1746 erhalten. Für eine Innenbesichtigung bleibt keine Zeit.

Neben der Kathedrale steht der bischöfliche Palast, der Palacio del Arzobispo. Typisch sind die reichverzierten Miradores und Erker für die kolonialzeitliche Zeit Limas. Von den Miradores aus beobachteten die Damen des Hauses das Leben auf der Straße ohne selbst gesehen zu werden.

Der Palacio del Gobierno ist Amts- und Wohnsitz des amtierenden Präsidenten. Daher erstaunt auch die Anwesenheit einiger Polizisten nicht wirklich. Die Wachablösung der Ehrengarde mit vergoldeten Helmen um 12:00 Uhr erleben wir nicht.

Ebenfalls am Platz steht das Rathaus mit reich verziertem Holzerker, nebenan Gebäude mit eleganten Geschäften. Wir gehen die kleine Straße mit Läden in Richtung alter Bahnhof. Der wurde schön restauriert, wird heute aber als Kunstzentrum benutzt, da die neue Bahnstrecke weiter entfernt liegt.

Nächster Stopp ist das Kloster San Francisco. 1546 gegründet wurde es nach einem Erdbeben von 1657 bis 1687 im Barockstil neu erbaut. Leider dürfen im ganzen Kloster keine Bilder gemacht werden. 

Stadtrundfahrt

Mittagspause mit peruanischen Spezialitäten

Im Innenhof des Hauses der Familie Luna machen wir eine Mittagspause. Die Familie Luna hat im Haus eine schöne Ausstellung von Holzfiguren und Krippen gesammelt.

Zur Stärkung ist ein Buffet mit peruanischen Spezialitäten angerichtet. Vorweg zur Begrüßung der obligatorische Pisco sour. Die gefüllten Paprika sind ordentlich scharf und auch die gegrillten Gemüse schmecken ausgezeichnet. Gegrilltes Meerschweinchen ist leider nicht dabei.

Auf dem Weg zum Museum Larco machen wir einen kurzen Halt an der Steilküste des Stadtviertels Miraflores. Der Stadtteil gehört mit seinen zahlreichen besseren Geschäften, Hotels und Restaurants zu den teuersten Stadtteilen und bildet das Zentrum des modernen Limas.

Museumsbesuch

Weiter geht es zum Besuch des Privatmuseums des Archäologen Rafael Larco Herrera. Zu sehen gibt es wertvolle Keramiken der Mochia-Kultur und auch Mumien mit Grabbeigaben. Sehr schön sind auch einzigartige Kunstschmiedearbeiten, zum Beispiel ein goldener Brustpanzer eines Chimú-Häuptlings. In einem Nebentrakt werden Mochica-Keramiken mit erotischen Darstellungen gezeigt. Jenny gibt uns zu allen Ausstellungsstücken Informationen aus der Vorzeit der Inkas und Herstellung der Stücke. Für Einzelbesucher stehen an jeder Vitrine aber auch Informationen in mehreren Sprachen - auch in deutsch - zur Verfügung. Im schönem Garten gibt es noch ein kleines Restaurant und Läden mit kleinen Andenken. 


Mit dem Kollegen geht es nach Cusco >>