DOMINICA, Roseau

Sonntag, 2.März 2014

9. Tag, 7:00 Uhr bis 19:00 Uhr

Dominica trägt aufgrund ihrer spektakulären und vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt den Beinamen „The Nature Island“. Die Natur wird hier durch ein System von Nationalparks besonders bemerkenswert geschützt. Es bietet sich an Dominica aktiv zu erkunden: bei Regenwaldwanderungen oder Bootsfahrten.

Auf der Insel erhebt sich einer der höchsten Berge der Kleinen Antillen, 365 Flüsse durchziehen die Landschaft, sowie einige Seen, heiße Quellen und tosende Wasserfälle. Dominica ist sicherlich die ursprünglichste Insel des karibischen Archipels. In einem schwer zugänglichen Reservat an der Ostküste leben noch etwa 500 Kariben, die letzten Nachfahren der kriegerischen Karibik-Ureinwohner.

Die Inselhauptstadt Roseau ist mit 16.000 Einwohnern wirtschaftliches und kulturelles Zentrum von Domenica. Es ist eine beschauliche Stadt. Anstelle von Hochhäusern werden die Straßen hier vielfach von einfachen, bunt bemalten Holzhütten gesäumt. Leider wurden in der Vergangenheit die meisten Kolonialbauten durch Hurrikane und andere Naturkatastrophen zerstört.

Umgestürzter Baum auf einem Bus, zum Glück ohne Insassen 

Den gestrigen Seetag haben wir es schon fast von Barbados bis Dominica geschafft und so dümpelt das Schiff in der Nacht schon vor der Westküste der Insel. Nachts kann ich schon die Beleuchtung der Hauptstadt Roseau am Horizont sehen.

Um 6:30 Uhr nehmen wir den Lotsen an Bord, der dem Kapitän beim Anlegemanöver mit gutem Rate zur Seite steht. In Roseau gibt es nur eine kleine Pier und es kann immer nur ein Schiff anlegen. Wird also nicht ganz so voll mit Touristen werden.

Schon bevor wir anlegen schallt uns irre laute Musik von Land entgegen. Wir werden nicht freundlich von den Einheimischen mit traditioneller Musik begrüßt. Nein, es ist Karneval! Hier wird die Nacht und der ganze Tag durchgefeiert und das von gestern (Samstag) bis zum nächsten Dienstag.

Um 8:30 Uhr müssen wir an Land sein. Wir sind wieder unterwegs ohne TUI-Ausflugspaket. Im Internet haben wir bei "Sheepee Fun Tours"eine spezielle Tour gebucht, mit einer Wanderung im Nationalpark zu einem der vielen Wasserfälle. Wir wissen jetzt warum der Regenwald Regenwald heißt ;-). Dazu später mehr!

Unser Fahrer mit dem Namen Asher wartet mit einem Schild schon mit seinem Kleinbus auf unsere gemischte Gruppe mit 12 Personen.

Einsteigen und schon geht es los auf kurvigen Straßen hoch in das Gebirge. Nach ca. 30 Minuten kommen wir an dem Einstieg zur Wanderung an. In gut einer Stunde geht es zum Middlehamfall, dem höchsten Wasserfall im Regenwald.

Jetzt fängt es an zu regnen, ist ja Regenwald. Auf einem gut markierten Weg mit Stufen aus Baumstämmen geht es mitten hinein in den Wald und dabei auch ganz schön steil nach oben. Übergeworfen haben wir noch dünne Plastikhutzen, die etwas vor dem Regen schützen sollen.

Hin geht es noch ganz gut und wir kommen alle am Wasserfall an. Fotos machen ist echt schwierig, denn Wasser kommt von überall. Regen von oben, ebenso tropft es mächtig von den Bäumen und die Gischt des Wasserfalles spritzt von rechts, links, oben und unten. Wir sind durch. Es ist aber trotzdem ein tolles Erlebnis.

Zurück wird der Regen stärker! Der Weg ist jetzt teilweise ein kleiner Bach. Kleinere Wasserfälle müssen wir queren und waten dabei durch das abfließende Wasser. Wir sind durch bis auf die Haut, die Schuhe und Klamotten nass.

Aber! Es ist warmer Regen von ca. 28°C ;-) und frieren tun wir nicht.

Wanderwege gibt es noch sehr viele, die auch alle gut markiert sind. Dominica wäre also vielleicht mal ein Ziel für eine Woche Wanderurlaub, denn Strände gibt es hier nicht. 

Den gelaufenen Weg auf der Regenwaldinsel findet ihr hier:

http://www.gpsies.com/map.do?fileId=yrleiqfsntyogvcy

Am Ausgangspunkt angekommen ist erstmal abtrocknen angesagt. Danach serviert Asher einen Rumpunsch der es in sich hat. Wir sind wieder fit.

Weiter geht es mit dem Bus zum Freshwater Lake. Hier wollen wir nur einmal schauen wie es dort aussieht. Es ist ein großer See, der Roseau mit Wasser versorgt.

Danach fahren wir weiter hoch auf kurvigen und schmalen Straßen zum Titou Gorge, einer Lavaschlucht, durch die vom Gebirge kommendes Wasser schießt. Hier können wir ein kurzes Stück hinein schwimmen. Das Wasser ist kühl und die Schlucht dunkel. Kein Highlight wenn man selbst zum Beispiel mal auf glasklaren Flüssen wie Sôca oder Koritnica in Slowenien gepaddelt ist. War aber auch mal spannend und danach gab es ja wieder einen Becher Rumpunsch ;-).

Der Abenteuertrip ist aber noch nicht ganz zu Ende. Wir haben die Auswahl: Botanischer Garten oder ein warmes Schwefelbad. Die Mehrheit ist für warmes Bad. Da Dominica ja vulkanischen Ursprungs ist gibt es noch viele heiße Quellen, die bis zu 95 °C heiß sind. Asher fährt mit uns zu einem kleinen privaten Bad mit schönen Pools mitten in der schönen Regenwaldlandschaft.

Für 5,-- US-Dollar können wir uns dort im ca. 40 °C warmen Wasser wieder aufwärmen. Zusammen mit dem Einfluss von Rumpunsch nach einer zweistündigen Kletterwanderung könnten wir dort auch gleich einschlafen. Zum Glück gibt es zum wieder "Muntermachen" auch eine kleine Naturdusche mit ca. 25 °C Wassertemperatur.

Asher ist bereit uns danach trotzdem noch durch den botanischen Garten zu fahren. Von dort gibt es auch noch einen schönen Blick über die Stadt. Um 17:00 Uhr sind wir wieder zurück am Schiff. Die Karnevalsmusik wummert immer noch von gegenüber.

Wir waschen erstmal unsere Sachen durch und gehen um 18:30 Uhr zum wohlverdienten Essen ins Restaurant Atlantik.


< ZURÜCK                                                                                                                                                                       nächster Hafen: St. Johns auf Antigua >