Grenada ist die südlichste der „Inseln über dem Wind“. Hier erwartet uns eine unvergleichliche Symphonie aus Farben und Gerüchen. Bekannt als Gewürzinsel der Karibik liegt auf Grenada stets ein betörender Duft nach exotischen Gewürzen, wie Muskat, Zimt oder Vanille in der Luft. Auch wachsen nirgendwo sonst mehr Früchte pro Quadratmeter als auf Grenada.
Die Hauptstadt St. George´s zählt zu den schönsten Hafenstädten der Karibik. Malerisch schmiegen sich hier die alten Kolonialhäuser in die Hügel. Entlang der hufeisenförmigen Kaipromenade stehen alte Lagerhäuser aus französischer und britischer Zeit, die teilweise restauriert und zu Restaurants, Geschäften oder Büros umgestaltet wurden.
Auf den Hügeln über der Stadt, ragen zwei solide Festungen in den Himmel – Fort George und Fort Frederick. Von dort können wir später einen herrlichen Ausblick über die gesamte Stadt genießen. Auf keinen Fall verpassen wollen wir einen Abstecher zum bunten Marktplatz sowie zu den Gewürzhallen mit den frischesten Gewürzen der Region.
Pünktlich wie gewohnt läuft unser Schiff in die Hafenbucht von St. George´s auf Grenada ein. Als Anleger ragt die Pier weit hinaus ins Meer. Wir sind heute das einzige Schiff hier zu Besuch. Um 7:30 Uhr gehen wir für ein kleines Frühstück in das Restaurant Atlantik, danach gibt es noch einen Cappuccino in der X-Lounge. Dann ist auch schon Zeit um von Bord zu gehen, denn um 9:00 Uhr startet unsere Inselttour.
Anja hat auch hier vorher über das Internet bei A&E-Tours die GRENADA Tour 2 - "Best of Nature Tour" gebucht.
Von Bord müssen wir aber erst einmal die vielen Taxifahrer abwimmeln, die uns ebenfalls gerne über die Insel fahren würden.
Empfangen werden wir von Alan, der uns mit seinem Fahrer vor dem Terminal erwartet. Ausser uns ist nur noch ein Paar vom Schiff mit uns im Bus. Super!!
Alan gibt uns ausführlich Informationen über die Insel und wir fahren dabei zu den folgenden Sehenswürdigkeiten:
Erster Stop ist die Amba-Kaila-Spice Fabrik. Hier erklärt uns eine Einheimische die Verarbeitung der Muskatnuss und die Verwendung weiterer Früchte und Gewürze der Insel.
In dem kleinen Verkaufsladen erstehen wir Coca-Kugeln und ein Spray mit Muskatnuss, das sehr gut gegen Muskelkater wirken soll.
Dann geht’s rein in den Regenwald, die Straße wir hügeliger und schmaler. Wir halten an einem kleinen Parkplatz und gehen zu dem Annandale-Wasserfall. Grenada hat mehr als ein Dutzend traumhafte Wasserfälle mit einer oder mehreren Kaskaden, dieser hier ist für einen Tagestrip aber am besten und einfachsten zu erreichen. Eintritt pro Person 2,-- US-Dollar. Einheimische junge Männer bieten für 1,-- $ an von einem Felsen gegenüber in das Wasser zu springen. Man kann dann von ihnen ja ein Actionfoto machen. Wollen wir aber nicht und die Helden bleiben auf dem Trockenen sitzen.
Der Regenwald vom Grand Etang Nationalpark im Herzen der Insel ist Grenadas beliebtestes Gebiet für Wander- und Treckingtouren. In einem kleinen Museum gibt es eine Ausstellung mit Informationen über Hurrikan Ivan. Als Hurrikan Ivan im September 2004 auf die Insel traf, gabe es schwere Schäden im Regenwald. Aber schon ein Jahr später hatte sich der Regenwald erstaunlich gut erholt und inzwischen hat er seine frühere Üppigkeit fast wieder erreicht. Unser Busfahrer hat in der Zwischenzeit Ausschau nach den Mona-Monkeys gehalten und einen zwischen den Bäumen entdeckt. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst eigentlich westliche Afrika und reicht von Ghana bis Kamerun. Die Monameerkatze (Cercopithecus mona) ist eine Primatenart aus der Gattung der Meerkatzen und zählen zu den kleineren Meerkatzenarten. Die kleine Gruppe dieser Tiere auf der Karibikinsel Grenada wurden von aus Afrika verschleppten Sklaven mitgebracht und wurden hier heimisch. Ihr Lebensraum sind vorwiegend Wälder, wo sie sich sowohl auf den Bäumen als auch am Boden aufhalten können. Die Mona-Monkeys wurden durch den Orkan Ivan ebenfalls stark dezimiert und die Population wächst jetzt langsam wieder an.
Mit dem kleinen Bus fahren wir weiter zum Grand Etang, ein Kratersee, der umgeben ist von üppigem Regenwald und ebenfalls Teil des Natuerschutzgebietes. Die Landschaft ist einzigartig und zeigt einen faszinierenden Querschnitt der Flora & Fauna, die diesen Regenwald ausmacht. Einige Wanderwege führen an fantastischen Wasserfällen vorbei, andere wiederum am verlockenden Wasser des Grand Etang Sees. Auch hier wäre für einen längeren Urlaub genug im Angebot, die Palette reicht von einfachen 15-Minuten -Spaziergang bis zur 6-Stunden -Tour. Eine Schulklasse bricht gerade zur Wanderung um den See auf. Wir wünschen viel Spaß bei diesem tollen Wetter und der schönen Gegend.
Unterwegs halten wir immer wieder an und Alan zeigt uns die vielen Kräuter und Früchte die es auf Grenada gibt. Er kennt sich sehr gut aus und wir probieren verschiedene Zitronen und andere Früchte die wir vorher noch nie gesehen haben. Durch seine Bekanntschaften ist es für ihn problemlos möglich immer wieder anzuhalten, in einen Garten zu gehen und eine andere Frucht zu ernten und an uns weiter zu geben. Hier wachsen verschiedene Arten Bananen, Zitronen, Ananas, Golden Apple etc…. man kann gar nicht alles aufzählen. Wo wir eine Frucht sehen, halten wir an und dürfen probieren. Sehr interessant. Alan informiert uns in gutem Englisch, sogar ich kann ihn gut verstehen. Alan gibt sich viel Mühe und die Tour kann auf jeden Fall empfohlen werden.
Ein unbedingter Stop ist natürlich an einer Rumdistillery notwendig. Die Grenada Destillery besteht seit 1937 und ist eine der größten und besten auf Grenada. Wir können für 1 US-Dollar diverse Sorten normalen, süßen, starken Rum probieren. Uns reichen allerdings um die Mittagszeit drei "Test-Schlückchen", um diese Uhrzeit geht noch nicht mehr.
Zum Abschluss bringt uns Alan noch für 45 Minuten an den Grand Anse Beach, einer der schönsten Strände in der Karibik. Toller Sand, schöne Bucht und wieder das türkisblaue Wasser. Ruhig ist es hier auch und ich schnorchele etwas im warmen Wasser. Fische sind allerdings auch hier Fehlanzeige. Dann geht es zurück zum Schiff. Mittlerweile ist es schwül bei über 30 Grad.
Ich starte noch einen kleinen Stadtrundgang. Interessant ist ein Tunnel durch den Berg. Als Fußgänger bleibt man am besten ganz an der Tunnelwand, denn breit ist er nicht. Anja begleitet mich nur kurz, Badeschlappen sind nicht ganz das richtige Schuhwerk auf den unebenen und hügeligen Straßen. Ich gehe die Gassen hoch zu einer Kirche mit schönem Ausblick über die Stadt und den Hafen. Eine andere Kirche ist als Mahnmal an den Hurrikan Ivan nicht wieder aufgebaut und steht ohne Dach da. Touristen sehe ich hier oben keine mehr und bin allein unter dunkelhäutigen Einheimischen. Angst habe ich aber nicht. Noch ein Schlenker in Richtung Fischmarkt und Markthalle. Rechtzeitig vor Auslaufen der Mein Schiff 2 bin ich wieder an Bord.
Das Abendessen genießen wir zusammen mit Andrea und Bernd im Atlantik. Danach gehts noch auf einen Absacker in die Außenalsterbar. Platz ist nur noch drinnen zu bekommen, draußen ist aufgrund der Temperaturen bereits alles besetzt. In dieser beliebten Bar muss man am besten wohl gleich morgens seinen Platz sichern und nicht mehr weggehen. Aber drinnen ist es auch ganz schön und der Rotwein schmeckt auch dort.
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