Frankreich und die Niederlande teilen sich die knapp 92 Quadratkilometer große Insel.
Der nördliche Inselteil gehört zu Frankreich und wird St. Martin genannt. Der südliche Teil bildet das eigenständige, niederländische Land St. Maarten. Die Grenze durch das Inselinnere ist lediglich 10 Kilometer lang. Grenzkontrollen gibt es nicht. Jeder Inselteil hat aber z. B. eine eigene Wasser und Stromversorgung, eigene Verwaltungen und Gerichtsbarkeit. Halt wie bei unterschiedlichen Ländern üblich und wenn sie noch so klein sind.
Die Ankunft im Hafen von Philipsburg erfolgt wieder um 7:00 Uhr. Wir kommen als erstes von fünf Schiffen an diesem Tag in der 1733 gegründeten Stadt an. Nach uns folgen in kurzen Abständen die Celebrity Eclipse (max. 2.850 Passagiere), Norwegian Getaway (max. 4.000 Passagiere), Independance of the Seas (max. 4.370 Passagiere) und die MSC Divina
(max. 3.950 Passagiere). Es wird also voll auf der Insel, denn auf diese Schiffe passen zusammen mit der Mein Schiff 2 (max. 1.950 Passagiere) zusammen fast 18.000 Kreuzfahrttouristen. Gegenüber die Schiffe haben Wasserrutsche, Golfabschlagplätze, Kletterweand usw. an Bord. Das wäre uns zu groß.
Für die Orte sind die Schiffe inzwischen aber ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Wir haben uns mit Andrea und Bernd für sieben Uhr im Restaurant Atlantik zum Frühstück verabredet. Wir wollen zusammen ein Taxi kapern und eine Inselrundfahrt machen. Nach einem guten Frühstück treffen wir uns um 8:15 Uhr und gehen an Land. Auf der Pier ist bei drei festgemachten Schiffen schon ordentlich Betrieb.
Nach Verlassen der Hafenzone sind wir gleich im Shoppingbereich. Viele Läden sind dabei ihre Türen für die Ankommenden zu öffnen. Wir suchen erstmal ein Taxi für unsere geplante Tour. Das ist einfach, es gibt genügend. Leider gehören alle zur "Dutch Sint Maarten Taxi Associaton" und Verhandlungsversuche von uns über den Preis scheitern. Alle wollen von uns 40,-- US-Dollar pro Person für unsere dreistündige Tour.
Also starten wir mit unserem Driver nach Absprache der Ziele. Er ist sehr nett und gibt viele Informationen über die beiden Inselteile. Am besten ist natürlich alles auf der niederländischen Seite, egal ob Versorgung, Strände, Hotels, Bildungssystem, Straßen etc. ;-).
Bei der Fahrt überqueren wir nach kurzer Zeit die Grenze. Ein kurzer Fotostopp und nach dem Überqueren der Grenze sind wir in der Europäischen Union und können auch in Euro bezahlen. Weiter geht es in Richtung "Baie Orientale". Hier haben wir zwanzig Minuten Zeit am schönen Strand entlang zu laufen. Auf dem französichen Teil gibt es wenige große Hotelanlagen, hauptsächlich liegen schöne Appartmentanlagen in den schönen Buchten. Es ist noch nicht viel los, es ist ja auch noch früh am Tag.
Nächstes Ziel ist der Hauport Marigot, der schön an der gleichnamigen Bay gelegen ist. In der Bucht liegen viele schöne Jachten. Der Fährhafen bietet Verbindungen zu den nahe gelegenen Inseln wie St. Kitts und Nevis, Guadeloupe oder St. Bath.
Marigot bietet auch eine feine Küche, die zu den besten der Karibik zählt. Die "Le West Indies Shopping Mall" beherbergt über zwanzig extravagante Geschäfte. Aber wir bekommen ja auf dem Schiff genug zu essen. Wir haben 45 Minuten Zeit für einen Bummel. Anja & ich laufen hoch zu den Ruinen von Fort Louis hoch und geniessen den schönen Ausblick über den Ort und die Bucht.
Danach noch ein kurzer Bummel über den Markt und zurück zu unserem Taxifahrer.
Auf unser Fahrt über die Insel sehen wir immer wieder Häuser im sogenannten "Zuckerbäckerstil", den charakteristischen Baustil der Karibik im 18. und 19. Jahrhundert. Die zweistöckigen Häuser sind mit verspielten Holzleisten verziert. Während sich im Erdgeschoss meist ein Ladenlokal befand, diente der zweite Stock als Wohnraum.
Am Maho Beach soll uns der Taxifahrer absetzen. Die Landebahnschwelle des Princess Juliana Airports ist ein beliebtes Spektakel. Flugzeuge fliegen nur wenige Meter über den für Touristen freigebenen Strand in der Nähe der Landebahn. Hier kann man die landenden Maschinen aus nächster Nähe fotografieren. Auf einem Surfbrett an einer Bar stehen die aktuellen Landezeiten und wir haben uns vorher auch im Internet informiert.
Als wir gegen 12:00 Uhr ankommen ist der Strand schon rappelvoll. Touristen aus aller Herren Länder von jung bis alt bevölkern den Strand. Problemlos finden wir aber noch eine freie Stelle. Der Strand ist etwa 20 m breit und 1000 m lang. Dahinter eine schmale zweispurige Straße und dann gleich die Landebahn. Die Start- und Landezeiten der Airlines sind auf einem Surfbrett angeschrieben. Zur Einstimmung und Kalibrieung der Kamera kommen erst zweimotorige Propellermaschinen. Höhe beim Anflug über dem staunendem Publikum etwa max. 15 Meter. Einer saust besonders niedrig über die Menschenmenge hinweg und bekommt Applaus vom Publikum.
Als Höhepunkt soll um 13:18 Uhr ein Jumbojet von KLM landen. Etwas später sehen wir die Maschine über uns noch eine Runde drehen bevor sie zum Landeanflug ansetzt. Langsam schwebt sie direkt auf den Strand und uns zu um dann direkt über uns hinweg zu schweben. Schweben ist der richtige Ausdruck, denn beim Landen ist die Maschine fast geräuschlos. Ein tolles Erlebnis und die Menschenmenge ist begeistert. Muss man gesehen haben auf St. Maarten!
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