Anreise und Einschiffung

Donnerstag, 2. Juni 2016

Flug Düsseldorf > Luxor

Startzeit für unseren Flug XG 4935 mit SunExpress von Düsseldorf nach Luxor ist bereits um 7:50 Uhr. Um 2 Stunden vorher am Check-In zu sein geht kein Zug rechtzeitig ab Hannover. Also reisen wir schon am Tag vorher an. Ein Hotelzimmer für die kurze Nacht lohnt sich für die paar Stunden auch nicht richtig. Wegen einer Messe in Düsseldorf würden die wenigen Stunden Schlaf schon fast so viel wie 25% der gesamten Reise kosten. Das war uns doch etwas zu heftig.

Am Mittwoch arbeite ich noch bis 14:00 Uhr im Büro und erledige die letzten wichtigen Telefonate und räume den Schreibtisch auf. Den ICE um 15:31 Uhr erreichen wir locker und kommen kurz nach sechs in Düsseldorf Hauptbahnhof an. Die Koffer bringen wir erstmal in einem der Schließfächer unter, für einen Spaziergang durch die Düsseldorfer Altstadt brauchen wir die nicht. Die Regenfälle sind allerdings so heftig, das wir uns noch schnell zwei günstige Regenschirme kaufen. So kommen wir einigermaßen trocken zu einem italienischen Restaurant.  Im Ristorante "VINI DIVINI", etwas abseits der Altstadt, werden wir herzlich empfangen.  Aus der handgeschriebenen Speisekarte wählen wir die kleine Antipastiplatte als Vorspeise, Nudeln mit Meeresfrüchten und gegrillter Oktopus als Hauptgang. Als Dessert gibt es für mich eine sehr leckere Zabaglione.

Bei einer guten Flasche Wein lässt es sich sehr gut aushalten. Inzwischen hat es auch aufgehört zu regnen und wir machen uns am Rheinufer entlang und durch die Altstadt auf den Weg zurück zum Bahnhof.

Kurz vor Mitternacht sind wir mit der S-Bahn am Flughafen und fahren mit dem Skytrain zum Terminal C. Dort machen wir es uns so gut wie möglich in den Sesseln der Abflughalle bequem. Trotz  Unterbrechungen von Wachleuten, Sicherheitsdurchsagen und plaudernden Putzkolonnen können wir etwas schlafen.  Zeit zum Erholen haben wir ja die nächsten Tage.

Pünktlich um 7:50 Uhr hebt die BOEING 737-800 in Richtung Ägypten ab und nach gut fünfstündigen Flug landen wir gegen 13:00 Uhr in Luxor. Mit uns verlassen etwa neunzig weitere Mitflieger in Luxor die Maschine über die Ausstiegstreppen. Die anderen 100 Passagiere fliegen weiter nach Hurghada. 

Am Flughafen wurde uns schon verkündet, das wir von Phönix-Reisen nur zwei Gäste auf dieser Reise wären. Anstatt an Bord der gebuchten MS Steigenberger Minerva sollten wir jetzt auf einem kleineren Schiff die Reise auf dem Nil antreten.

Auf welchem Schiff die anderen Mitreisenden ihre Reise antreten würden erfuhren wir nicht. Sie hatten über FTI oder andere Veranstalter ihren Urlaub am Nil gebucht. Uns war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, das wir nur insgesamt fünf Reisende an Bord sein würden. 

Der Mitarbeiter von Phönix-Reisen ist uns bei der Visabeschaffung behilflich und so sind die Einreiseformalitäten schnell erledigt. Ein Taxi bringt uns in ca. 20 Minuten an den Nil. Hier liegt an der Nilpromenade, direkt gegenüber dem Luxor-Tempel und dem Hotel Winter Palace, die MS Senator. 

Wichtiger Hinweis:

Mohamed hat die altägyptische Hochkultur des unteren Niltals und der angrenzenden Regionen studiert. Viele Jahre war er mit einheimischen und ausländischen Archäologen unter anderem an den Ausgrabungen in Luxor, Karnak und auch bei Kairo beteiligt. So konnte er uns mit seinem Wissen ausführlich - aber  wohl dosiert - über die Geschichte der Götter, Könige, Königinnen, Pharaonen und Priester informieren. Es wurde uns nie langweilig.

Zum Beispiel über die  Dynastien von Ramses I,  den Sohn von Sethos I. und dessen Frau Tuja. Von seinen drei Gemahlinnen Nefertari, Isisnofret und Maathorneferure hatte Ramses angeblich mehr als 15 Kinder. Soweit bekannt, hat Ramses II. als Nachkommen 40 Töchter und 45 Söhne. Sollte ich hier alle von Mohamed erhaltenen Informationen in der richtigen Reihenfolge wiedergeben, gebe das sicherlich ein einziges Chaos und die ägyptische Geschichte müsste neu geschrieben werden. Darum halte ich mich hauptsächlich an die von uns gemachten Eindrücke. Wer möchte, kann bei Bedarf gerne selber weitere Nachforschungen im Internet machen.

Nach der Begrüßung begeben wir uns erstmal auf unsere Kabine 206 auf dem Mitteldeck.

Alle 17 Kabinen an Bord der MS Senator sind Suiten und haben eine Größe von ca. 32 m².

Es gibt im Schlafbereich ein sehr großes Bett und einen Schiebetürenschrank mit genügend Stauraum für unsere Kleidung und einem Safe. Im Wohnbereich stehen eine Couch, Sessel und Satelliten-Fernseher bereit. Die kleine Minibar wird täglich wieder mit frischem Wasser aufgefüllt und zur Begrüßung steht ein gut gefüllter Obstkorb auf dem Tisch. 

Durch die zwei großen Panoramafenster können wir direkt auf den Nil blicken. Die Fenster lassen sich öffnen und so haben wir direkten Zugang auf einen kleinen privaten Balkon mit zwei Sesseln und einem kleinen Tisch.

Die individuell einstellbare Klimaanlage sorgt bei den Außentemperaturen von + 45°C  für ein angenehmes Raumklima.

Im nicht zu engem Bad gibt es eine Badewanne mit Dusche, ausreichend Ablagefläche und Föhn. 

Die MS Senator wurde 2004 erbaut und gehört zu den moderneren Schiffen auf dem Nil. Sie hat eine Länge von 62,50 m und eine Breite von 10,60 m. Tiefgang 1,40 m. 

Auf dem Oberdeck befindet sich im hinteren überdachten Bereich die Außenbar  mit schönen Sitzgelegenheiten an Tischen. Im vorderen Bereich stehen Liegen unter Sonnenschirmen zur Verfügung. Das Wasser im Pool ist angenehm kühl. Mit Handtuch reservieren brauchen wir die Liegen die nächsten Tage wohl eher nicht.

Nach dem Essen können wir erstmal in Ruhe auspacken, in der Kabine sortieren und uns ein wenig frisch machen. Am späten nachmittag hat Mohamed noch eine Fahrt mit der Kutsche durch den Ort Luxor organisiert. Eine Besichtigung der Tempel steht erst für morgen auf dem Programm. So fahren wir gute 90 Minuten durch den Ort. Der Fahrtwind kühlt die 44 Grad deutlich um mindestens 2 °C herab. Auf den Straßen ist nicht viel los. Die Einheimischen sind klugerweise noch in ihren Häusern und Touristen gibt es ebenfalls kaum zu sehen. Nur ein paar Bauern mit ihren Eselskarren sind unterwegs. Oder auf dem Weg zum TÜV verliert man schon einmal ein paar Anbauteile an seinem PKW ;-).

Gegen 18:30 Uhr wird es dämmerig und die Leute kommen wieder heraus und gehen auch auf den Soug. Unser Kutschenfahrer lässt es sich nicht nehmen, mit uns über den engen Markt zu fahren. Links und rechts ist nicht viel Platz. Die Gasse ist sehr eng und die Stände haben zum beispiel ihre angebotenen Kleidungsstücke quer über den Weg hängen. Aufgeregt werden die Gegenstände beiseite gezogen, Marktbesucher springen aus dem Weg, kleine Kinder freuen sich über das Spektakel. Nur das Pferd lässt sich durch Nichts irritieren und trottet entspannt weiter. So hatte ich mir eigentlich den "Schirme zurück Markt" bei Bangkok vorgestellt. 

Auf dem Rückweg zum Schiff halten wir an der schön beleuchteten Sphingenallee. Sie wird im Moment immer weiter ausgegraben und saniert. Sie verband einst über 3 Kilometer den Luxor- mit dem Karnaktempel. Auch der beleuchtete Pylon (Eingang) mit den zwei Kolossalstatuen, dem Obelisken und die Säulenhalle des Luxortempels sind imposant. Wir sind jedenfalls gespannt auf die nächsten Tage!

Zum Abendessen lernen wir auch die drei anderen Gäste auf der MS Senator auf der Fahrt auf dem Nil kennen. Es sind Carmen, Renate und Roberto aus der Nähe von Aschaffenburg. Sie haben die Reise über OFT-reisen gebucht und daher auch einen eigenen Reiseleiter. So ist die Mannschaft also komplett und es kann losgehen.

Nach dem leckeren Abendessen sind wir dann ausreichend müde um gut zu schlafen.

Durch den ersten Aufruf um 3:20 Uhr zum gemeinschaftlichen Gebet durch den Muezzin von den umliegenden Moscheen lassen wir uns nicht stören.