Freitag, 10. Juli 2015
Schiffstag von Gdyna nach Helsinki
Eigentlich sollten wir heute um 8.00 Uhr in Klaipeda anlegen. Aber ein Sturmtief über Europa machte uns da einen Strich durch die Rechnung.
Am gestrigen Abend hatte der Wind schon aufgefrischt und über Nacht waren doch leichte Bewegungen des Schiffes in den Wellen bemerkbar.
Das Tief "THOMPSON" sorgt nicht nur über der Ostsee für spürbare Luftbewegungen. Doch hier bläst der Wind in der Nacht ungewöhnlich kräftig mit mittleren Windgeschwindigkeiten von Stärke 6 bis 7. In Böen werden Stärke 9 (Sturmstärke) und in einzelne Böen sogar Stärke 10 - schwere Sturmböen - gemessen . Ursache für das fast schon herbstliche Wetter sind große Luftdruckgegensätze mit 990 hPa über Südnorwegen und 1025 hPa im Bereich von Hoch "CLARA" vor der französischen Atlantikküste.
Um 5:30 Uhr hörten wir die letzten Worte einer Durchsage vom Kapitän vom Flur. Um diese Uhrzeit war schon ungewöhnlich. Also erstmal ein Blick vom Balkon.
Kein Klaipeda in Sichtweite, dafür immer noch ordentlich Wind und tief hängende Wolken. Etwas später die nächste Durchsage mit Informationen. Bei Windstärke 11 wurde der Hafen von Klaipeda geschlossen und ein Anlaufen für heute ist daher nicht möglich.
Die Kollegen aus der Zentrale von TUI-Cruises in Hamburg, der Kreuzfahrtdirektor und die leitenden Offiziere auf der Brücke sind dabei, sich Alternativen auszudenken.
Ich denke, die werden sicherlich einen Plan B in der Schreibtischschublade haben.
Für heute hatten wir eigentlich in Klaipeda bei BALTIC BIKE TRAVEL zwei Fahrräder reserviert. Wir wollten eine Radtour über die Kurische Nehrung machen. Daraus wird wohl nichts. Bei der Wettervorhersage (Regen und Wind von vorn) vielleicht nicht so verkehrt ;-).
Ich schreibe eine nette Email an den Fahrradladen und entschuldige unser Fernbleiben.
So lassen wir uns Zeit und gehen erst um kurz vor Neun zum frühstücken ins Atlantik-Restaurant.
Hier erhalten wir dann weitere Informationen, wie zum Beispiel über Windstärke 11 in der Nacht und jetzt immer noch bestehende Windstärken von 7-8. Dafür liegt das Schiff ziemlich ruhig auf dem Wasser.
Auch eine Alternative ist inzwischen gefunden. Heute ist ein zweiter Schiffstag und wir machen uns auf den Weg nach Helsinki. Keine schlechte Variante, denn die finnische Hauptstadt kennen wir auch noch nicht!
Im Hintergrund wird emsig daran gearbeitet, um das heutige BORD-Programm bzw. das Ausflugsprogramm für den morgigen Tag anzupassen. Denn auch in Helsinki sollen ja für die ca. 2.500 Passagiere Bustouren, Rad- und Bootsausflüge etc. angeboten werden.
Wir sind ganz entspannt und machen uns selbst erstmal im Internet über Helsinki schlau und informieren uns über den öffentlichen Nahverkehr, erreichbare Sehenswürdigkeiten usw..
Ob wir was gefunden haben ist am nächsten Tag dann ja zu erlesen ;-).
Finnlands Hauptstadt Helsinki >>