Zwei Seetage auf dem Weg nach La Coruña

Montag, 4. Februar

Heute und morgen ist erstmal Zeit zur Erholung:  Zwei Seetage auf dem Weg nach Coruña. 

Leichtes Schaukeln weckt uns heute auf, im Ärmelkanal herrscht heute windiges und ungemütliches Wetter. Der Espresso vor dem Aufstehen schmeckt uns trotzdem sehr gut.

Frühstück lassen wir heute ausfallen, wollen wir doch nachher noch etwas Sport treiben.

Vorher machen wir erstmal einen kleinen Rundgang über das neue Schiff. Die Tüten in den Treppenhäusern interessieren uns nicht, denn Anja und mir machen so ein paar “kleine” Wellen nichts aus.

Auf dieser Reise sind wieder Kabinen zur Besichtigung geöffnet und wir werfen Blicke in die Kabinen und Suiten der verschiedenen Kategorien. Bilder und Informationen dazu bald an gesonderter Stelle.

Um 11:30 Uhr sind wir zum Kurs Jumping-Fitness angemeldet. Der Kurs findet in der Arena auf Deck 14 statt, hier ist mehr Platz als in dem doch kleineren Kursräumen und die Luft ist nicht so schnell verbraucht. Vorher wärmen wir unsere Muskeln aber noch ein wenig auf dem Crosstrainer auf. Mit uns finden sich dann noch 6 weitere Teilnehmer an den Trampolinen ein, darunter auch die Frau von unserem Käpt’n. Die nächsten 30 Minuten macht Trainerin Simone bei fetziger Musik mit uns ein intensives und effizientes Training auf dem Trampolin.

Nach der erforderlichen Duschzeit ist es inzwischen Mittagszeit geworden.

Jetzt haben wir unser verspätetes Frühstück aber wirklich verdient. Neuerdings gibt es oben in der X-Lounge auch eine kleine Mittagskarte. Salate, Suppen und weitere Kleinigkeiten werden in der Küche frisch zubereitet und am Tisch serviert. Das Büffet zur Selbstbedienung steht aber weiterhin bereit. Ich entscheide mich für den Nizza-Salat mit Thunfisch und Wachteleiern. Sehr lecker und an dem Thunfisch in bester Sushi-Qualität wird nicht gespart!

Nach der Mittagspause treffen wir uns mit Anja und Markus in der LUMAS-Bar. Die Beiden aus Stuttgart haben wir über das Forum kennengelernt und wir tauschen uns ein wenig über unsere bisherigen Reisen aus. Im Anschluss erkunden wir noch weiter das Schiff. Aufgrund der Wetterbedingungen verzichten wir auf einem Rundgang an Deck und konzentrieren uns auf die Innenbereiche.

Wir haben für diese Reise das Gourmet-Paket für 75,-- Euro ohne Getränke pro Person gebucht und wollen dafür exklusive Menüs im Esszimmer -Lieblingsgerichte, im Surf & Turf - Steakhouse sowie im Cucimare – Ristorante in der Manufaktur genießen.

Bei dem Gourmet-Paket kann man sich in den genannten Restaurants 4 Gänge aus der Menuekarte auswählen, für jeweils 25,-- Euro ein interessantes Angebot zum Testen der Zuzahlrestaurants an Bord.

 

Für den heutigen  Abend haben wir einen Tisch im Cucimare im Diamanten reserviert und wollen uns von leckeren, italienisch-angehauchten Gerichten verzaubern lassen.

Meine Vorspeise: Ragù di polpo in cremiger Pinienkernsauce mit gebratenem Kürbis und schwarzem Preis (9,60 €) schmeckt sehr lecker und macht Hoffnung auf mehr.

Das Zwischengericht, hausgemachte Pappardelle mit Parmesancremesauce und gehobelten schwarzem Trüffel sind eine ordentliche Portion (7,90 €).

Als Hauptgericht habe ich mir das Rinderfilet im Ciabatta-Mantel (24,80 €) bestellt. Serviert mit Romanesco, Pfifferlingen, Thymian und Ochsenherz-Tomaten. Das Fleisch war nicht so gegart wie gewünscht (mehr durch als medium) und auch bei den Zutaten war noch ordentlich Luft nach oben. Das bekommt die Küche für die Atlantik-Restaurants besser hin!!

Als Dessert die Zabaione mit Amaretti und Grappaeis (9,-- €). Ich liebe Zabaione! Aber dies geht gar nicht. Ein kleines Törtchen aus undefinierbarer Masse (Grappaeis und Amaretti?) mit kleinen Zabaionetupfern. Vor Schreck habe ich noch nicht einmal ein Foto gemacht, aber bei Zabaione hat man ja doch schon seine Vorstellungen.

“Mamma Mia” - im Cucimare ist noch ordentlich Luft nach oben, auch wenn man die italienische Küche neu interpretieren will. Das Essen am heutigen Abend hat jedenfalls unsere Erwartungen nicht 100%ig erfüllt.

Da hilft zum Abschluss des Abends nur noch ein Cardenal Mendoza Gran Reserva im Ruhepol und gegen 23:00 Uhr machen wir uns auf den Weg in unsere Kabine.

Dienstag, 5. Februar  

Heute schlafen wir wieder sehr gut und wachen erst um 8:00 Uhr auf. Das noch ungetaufte Schiff hat in der Nacht den Ärmelkanal verlassen und wir fahren jetzt in Höhe von Brest in Richtung Süden. Draußen sieht das Wetter noch nicht besser aus als am gestrigen Tag, es ist aber schon etwas wärmer geworden.

Nach dem obligatorischen Espresso geht es wieder hoch in den Fitnessbereich. Um 9:00 Uhr ist hier noch sehr wenig los, die anderen Passagiere lassen es wohl noch ruhiger angehen als wir. An dem Crosstrainer stelle ich das Zufallsprogramm und Stufe 15 ein. 

Ganz schön anstrengend! 

Zum Frühstück treffen wir uns später mit Sonja und Gerd in der X-Lounge.Auch beim Frühstück gibt es hier eine Neuerung. Auf den Tischen stehen jetzt neben einem gefüllten Brotkorb Etageren mit Marmelade, Honig, Käse und Wurst. Diese Maßnahme  soll dafür sorgen, das vom Buffet nicht mehr so viel weggeschmissen werden muss. Wir sind skeptisch. Eierspeisen können jetzt bis 13:00 Uhr bestellt werden. Sehr gut gefällt uns die größere Auswahl an frischem Obst, Joghurt und Müsli als in der Vergangenheit.

Gegen 12:00 Uhr schreckt uns der Starcode-Alarm (Starcode –Starcode –Starcode) auf, der Code für einen absoluten Notfall an Bord.

Kurz darauf informiert uns Kapitän Kjell Holm darüber, dass eine Notausschiffung per Helikopter erfolgen muss. Dies ist der Fall, wenn sich das Schiff auf hoher See befindet und aufgrund der Dringlichkeit die Zeit den nächsten Hafen anzulaufen, zu lang dauert. Das Schiff verlangsamt seine Geschwindigkeit und der Bereich rund um den Landeplatz am Bug wird abgesperrt. “Gaffer” sind bei solch einem Notfallmanöver natürlich nicht erwünscht.

Kurz darauf schwebt der herbeigerufene Helikopter neben unserem Balkon und lässt erstmal seine mitgebrachte Krankentrage an Bord absetzen, damit der Patient umgebettet werden kann. Da der Helikopter nicht landen kann, kommt er wenig später noch einmal und nimmt dann per Seilzug den Patienten mit der Krankentrage von Bord. Per Helikopter kann im Normalfall ausschließlich der Patient notausgeschifft werden, eine Begleitperson kann nicht mitfliegen. Nach gut 45 Minuten ist das bei dem schlechten Wetter schwierige Manöver erfolgreich beendet. Kapitän Holm bedankt sich für das Verständnis und gibt das Kommando wieder Fahrt aufzunehmen auf dem Weg zu unserem nächsten Hafen.

Wir hoffen, das es dem Patienten inzwischen wieder besser geht. 

Eine kleine Zwischenmahlzeit gibt es für uns heute im “Ganz schön gesund”-Bistro. Der gegrillte Brokkoli auf Sauerteigbrot mit Sizilianischer grüner Salsa, Pecorino, Mandeln, Frühlingslauch und eingelegter Gurke sieht nicht nur gut aus sondern schmeckt auch so.

Um 15:30 Uhr hält der Lektor Bernd Stolzenburg den Vortrag “Die Westküste der iberischen Halbinsel” in der Schaubühne auf Deck 4 mit Wissenswerten über La Coruña, Porto und Lissabon. Die Bühne im Theater wird heute für Proben für die Taufe benötigt. Wir sind rechtzeitig vor Ort und ergattern einen guten Platz. Wie erwartet reicht der Platz in der “kleinen” Schaubühne nicht für alle Interessierten aus und so wird der Vortrag im Anschluss noch einmal wiederholt. Der Lektor informiert über die bekannten Sehenswürdigkeiten und wir bekommen einige Tipps für unseren individuellen Unternehmungen in den drei Städten.

Zum Abend treffen wir uns wieder mit Sonja und Gerd an unserem Tisch in der X-Lounge. Steinbeißerfilet als Vorspeise, rosa gebraten Lammkoteletts im Hauptgang und als Dessert eine Crème brûlée mit köstlicher Karamellkruste. Lecker!

Im Ruhepol lassen wir bei White Russian, Weiß- und Rotwein den Abend ausklingen.

Morgen müssen wir wieder früher raus, denn es steht unser gemeinsamer Ausflug von La Coruña nach Santiago de Compostela an.


Von La Coruña nach Santiago de Compostela >>>