Le Havre

Donnerstag, 24. August 2017

Hafen Le Havre

Liegezeit: 8:30 Uhr bis 20:00 Uhr

Auch am heutigen Tag wollen wir auf eigene Faust die schönen Küstenorte der Normandie erkunden. Reserviert haben wir ein Auto bei der Mietwagenstation von Enterprise am Quai Southampton genau auf der anderen Seite des Hafens.

Zur Stärkung gibt es vorher in der X-Lounge einen leckeren Obstsalat, den wir uns vom Buffet selbst zusammenstellen.

Um 8.30 Uhr haben wir uns mit Kerstin und Ingolf verabredet, die uns heute begleiten werden.

Fast pünktlich können wir die Mein Schiff 6 verlassen und französischen Boden betreten.

Unter den Ersten auch wieder das nette Paar mit Kind aus Regensburg. Zusammen gehen wir zu Fuß die knapp 1,5 km zur Mietwagenstation. Der Weg ist zwar nicht besonders idyllisch aber problemlos machbar und zu finden.

Die Formalitäten bei Enterprise sind schnell erledigt und das Fahrzeug, ein kleiner Twingo, übernommen. Obwohl das Auto klein aussieht, ist der Platz für vier Personen ausreichend.

Durch unsere vielen Besuche und Ausflüge im Rahmen der Städtepartnerschaft Hannover-Rouen und auch Urlauben in der Region kennen wir uns in der Normandie ganz gut aus.  

So fungieren wir für Kerstin und Ingolf ein wenig als private Tourquides und wollen zuerst auf die andere Seite der Seine nach Honfleur, einem hübschen Ort an der Mündung der Seine fahren. Das Navigationsgerät in dem Twingo zickt anfangs noch ein wenig rum und will partout woanders hin als wir eingegeben haben. So schalten wir es erstmal wieder ab, wir kennen uns ja schließlich aus. 

Unsere Rundtour ab Le Havre durch die Normandie entgegen dem Uhrzeiger

Von weitem können wir auch bald die beiden Pylone der Pont de Normandie erkennen. Die Brücke der Normandie ist eine Schrägseilbrücke und hat mit 856 m die größte Spannweite in Europa. Seit Januar 1995 ist sie für den Verkehr freigegeben und verkürzt den Weg zwischen  Le Havre auf dem rechten Ufer im Norden mit Honfleur auf dem linken Ufer im Süden.

Nachdem wir an der Mautstation 5,20 Euro bezahlt haben fahren wir auf die beiden sich vor uns erhebenden 203 m hohen Pylone der Schrägseilbrücke zu. Unter uns die Seinemündung. Die Durchfahrtshöhe für Schiffe beträgt beim höchsten bekannten Wasserstand 52 m und so können auch größere Schiffe den 80 Kilometer entfernten Hafen von Rouen anlaufen. Sogar für große Segelschulschiffe, wie zum Beispiel die Gorch Fock ist ausreichend Platz um an der alle fünf Jahre stattfindenden Armada in Rouen teilzunehmen.

In dem kleinen Städtchen Honfleur finden wir um diese Zeit noch einen zentral gelegenen Parkplatz direkt an der kleinen Fischmarkthalle. Der Fischmarkt ist zwar nicht besonders groß, aber alle angebotenen Fische sind sicherlich gerade frisch von den einheimischen Fischern geliefert. Von hier aus machen wir einen kleinen Rundgang um das Hafenbecken mit den schönen alten Häusern rundum.

Nach einer guten Stunde sind wir zurück am Auto und fahren weiter auf der Küstenstraße in das Seebad Trouville-sur-Mer, einst ein historisch gewachsenes Fischerdorf. Hier machen wir nur einen kurzen Fotostopp.

Nach einer guten Stunde sind wir zurück am Auto und fahren weiter auf der Küstenstraße in das Seebad Trouville-sur-Mer, einst ein historisch gewachsenes Fischerdorf. Hier machen wir nur einen kurzen Fotostopp.

Im Nachbarort, dem elegante Ort Deauville, parken wir auf dem Parkplatz  am Ufer der Touques. Wir schlendern kurz über den naheliegenden Fischmarkt und werfen einen Blick in die Fußgängerzone und auf das pompöse Spielcasino. Für die hier stattfindenden Regatten und Pferderennen haben wir heute keine Zeit.

 

Wir wollen wieder dem Navi vertrauen und geben den Ort Fecamp ein. Aber irgendwie verfolgt das Gerät andere Ziele als wir. Der Grund ist dann auch schnell gefunden. In der Voreinstellung war das Vermeiden mautpflichtiger Straßen programmiert. Kein Wunder also für die nicht immer nachvollziehbare Routenplanung. Auf dem Weg zurück fahren wir etwas mehr landeinwärts und überqueren die Seine flußaufwärts  der Pont de Normandie über ältere Pont de Tancarville.

In Fecamp kommen wir gegen 13:00 Uhr an und finden einen freien Parkplatz direkt an der Promenade. Hier besteht der Strand aus runden Kieselsteinen und das Wasser lädt zum Bade ein. Dafür sind wir leider nicht eingerichtet und es wäre wohl heute auch nicht genügend Zeit. Wir gehen etwas am Strand entlang und suchen dann ein Restaurant, denn eine Portion Muscheln muss hier an der der normanischen Küste schon sein. Das erste nett aussehende Restaurant mit ansprechender Speisekarte war leider “complete”, das zweite hatte nur noch Plätze im dunklen Hinterzimmer auf etwas unbequemen Stühlen frei. Aber aller guten Dinge sind drei und wir finden im nächsten Restaurant einen freien Tisch direkt am Fenster. Anja und Kerstin bestellen die Muscheln mit Cidre, Ingolf etwas pikanter mit Curry und ich die mit feiner Calavadossauce. Alles ist lecker und der Cidre dazu passt perfekt. Für die ordentliche Portion sind die 12,50 Euro in Ordnung.

Bevor es zurück zum Auto geht, wollen wir vorher noch vorne an die Mole. Über lange Holzstege erreichen wir die enge Einfahrt in den Hafen von Fecamp. Hier ist der ideale Platz für die Angler um für das Abendessen zu sorgen. Einer ist erfolgreich. Aber ob der Fisch für eine vierköpfige Familie reicht? Zum Glück brauchen die Angler nicht den Bedarf der Mein Schiff 6 zu fischen.

Weiter geht es entlang der Küste (ohne Navi) nach Etretat. Hier scheint die Parkplatzsuche schon schwieriger zu werden. Schon vor dem Ortseingangsschild parken die Wagen am Straßenrand. Aber näher zur Ortsmitte werden um diese Zeit die ersten Plätze frei und wir werden fündig. Sogar ein Parkbucht  vor den dann kostenpflichtigen Parkzone. Was sich später als Irrtum herausstellen sollte: Der Parkscheinautomat stand genau gegenüber. Aber Glück gehabt, wir sind ohne Strafzettel davon gekommen.

Im Ortszentrum und auf der Uferpromenade ist es wesentlich voller als noch eben in Fecamp. Menschenmassen am Strand, auf den Straßen und auf dem Weg in Richtung Felsklippen.

Hoch auf dem schmalen und etwas steileren Weg wird es schon merklich ruhiger. Von hier oben haben wir einen tollen Ausblick auf den großen Felsdurchbruch. Auch wenn ich bestimmt zum fünften Mal hier oben stehe, es ist immer wieder überwältigend. Die Falaises von Etretat ziehen sich über viele Kilometer an der Alabasterküste entlang, die durch Erosion ihre einzigartige Form erhalten haben. Am markantesten sind die drei Felsbögen Porte d'Amont, Porte d'Aval und Manneporte. Kein Wunder, dass so bekannte französische Maler wie  Matisse und Monet ganze Gemäldeserien von der beeindruckenden Natur gemalt haben. Wir haben unsere Staffelei und Pinsel nicht dabei und machen daher ein paar schöne Fotos mit Kamera und Smartphone.

Jetzt wird es Zeit für den Rückweg nach Le Havre. Immer auf der Küstenstraße entlang nähern wir uns wieder der Hafenstadt. Die Franzosen brauchen anscheinend nicht zu tanken, denn eine Tankstelle ist nicht in Sichtweite und auch das Navi findet keine in der Nähe. Wir können das Schiff schon sehen, da finden wir doch noch eine Tankstelle.

Jetzt wird es aber auch Zeit, denn um 19:30 Uhr müssen wir an Bord sein und von der Mietstation sind es ja auch gute zwanzig Minuten zu Fuß. Kurze Hektik kommt auf, denn ein Tankwart ist nicht in Sicht. Zum Glück klappt es dann beim zweiten Versuch mit der Girokarte die Tanksäule zu überlisten und die Befüllung des Tankes zu starten.

Jetzt noch schnell das Auto abstellen, unsere Sachen raus, Schlüssel einwerfen und ab zum Schiff. Mit den letzten Ausflugsbussen treffen wir noch rechtzeitig ein.

Ein schöner Ausflug geht damit zu Ende. Mit ca. 25,-- Euro pro Person für Wagenmiete und Benzinkosten ein günstiger dazu.

Den Abend verbringen wir heute entspannt in der X-Lounge, hier ist es doch wesentlich ruhiger als unten im Mediterran.

Bei nettem Service genießen wir das Essen und lassen den Abend in angenehmer Unterhaltung mit unseren Tischnachbarn Sonja und Gerd ausklingen. 


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