Mittwoch, 14. Oktober 2015
Liegezeit: 8:00 bis 20:00 Uhr im Hafen von Mykonos
Unser nächstes Ziel hat die "Mein Schiff 3" locker über Nacht erreicht, es ist ja nur
160 km von Athen entfernt. Da brauchte der Kapitän keine "Volle Kraft voraus" geben lassen. Um 8:00 Uhr erreichen wir die griechische Insel Mykonos, eine Insel der Kykladen im Ägäischen Meer. Wir machen im kleinen Hafen der Inselhauptstadt fest.
Mykonos hat eine Fläche von 86,125 km² und etwas über 10.000 Einwohner.
Entstanden ist Mykonos der Mythologie nach durch Herakles besiegte Riesen, die er ins Meer warf. Als sie zu Stein erstarrten, entstand die Insel Mykonos. Benannt wurde die Insel nach Apollos Enkel Mykons.
Heute ist Mykonos eine der populärsten griechischen Inseln für den Tourismus.
Auch heute wollen wir wieder früh dran sein. Das erste Ausflugsschiff startet um 9:00 Uhr rüber zur kleinen Nachbarinsel Delos.
Delos liegt zwischen Mykonos im Nordosten und Rinia im Westen. Sie ist ein schmaler, etwa 4,6 Kilometer langer und maximal 1,2 Kilometer breiter Granitrücken. Höchste Erhebung ist mit 113 m der Berg Kynthos in der Mitte. Heute leben auf Delos nur die Museumsaufseher mit ihren Familien.
In wenigen Minuten bringt uns die kleine Fähre für 2,-- Euro/Person vom Kreuzfahrtterminal rüber in den alten Hafen von Mykonos.
Von zuhause haben wir schon die Überfahrten nach Delos im Internet gebucht. Anja holt die Fahrkarten (20,- Euro/Person) an dem kleinen Kassenhäuschen für die Überfahrt nach Delos um 09.00 Uhr ab. Wir sind nicht ganz alleine auf dem Schiff. Sitzplätze sind Mangelware und so stehen wir die nächste halbe Stunde hinten im Schiff. Drei TUI-Gruppen und noch eine Gruppe von der Celebrity wollen mit uns rüber.
Es steht eine ordentliche Welle zwischen den Inseln und die "Delos Express" ist ordentlich am Schlingern. Da hier der Wind von hinten kommt ist das nicht ganz so entscheidend. Ich bin aber gespannt auf die Rückfahrt.
Nach dem Anlegen müssen wir erst noch die Karten für die Besichtigung der Insel kaufen und dann sind wir vorne mit dabei. Wir haben 3 Stunden Zeit bis zu unserer Rückfahrt nach Mykonos. Drei Stunden: Was sollen wir hier auf der kleinen Insel so lange machen?
Ich wollte gerne die fünf Löwen, das Wahrzeichen von Delos, möglichst ohne die anderen Gruppen fotografieren. Daher machten wir uns zuerst auf den Weg in Richtung dem Heiligen Bezirk. Doch die Touristen verlaufen sich auf dem Eiland. Bei den Löwenterrassen sind nur noch zwei weitere "Inselforscher" unterwegs, die Anderen sind irgendwie von der Bildfläche verschwunden.
Es sollen früher bis zu sechzehn der Tiere vorhanden gewesen sein. Die übrig gebliebenen sitzen auf ihren Hinterpfoten und blicken gen Osten auf den Heiligen See direkt gegenüber. Hier lag dem Mythos nach die Geburtsstätte von Apollon. Der See war im 19. Jahrhundert aufgrund der Malariagefahr trockengelegt worden und füllt sich nur im Frühjahr nach Regenfällen wieder mit Wasser. Auch die Palme mitten im See stammt aus dieser Zeit.
Die hier draußen stehenden Löwenstatuen aus Marmor sind Kopien, die Originale stehen im Museum. Aber auch die Kopien sind mehr oder weniger gut erhalten, vor dem blauen Himmel und Kenntnis des Alters aber doch beeindruckend.
Die Säulen eines ionischen Artemis-Tempels und andere antike Überbleibsel können wir fast alleine erkunden. Höchstens 4 Personen treffen wir unterwegs gleichzeitig an.
Wo ist bloß der große Rest der Delos-Express Passagiere abgeblieben?
Über eine steinerne Treppe erreichen wir den Gipfel der höchsten Erhebung auf Delos, die Kuppe des 113 m hohen Berges Kynthos. Rechts und links des Weges immer wieder Ausgrabungen und Tempel, wie zum Beispiel der der Isis-Tempel.
Von oben haben wir eine tolle Aussicht auf das Meer, die weiteren Kykladeninseln und Mykonos. Hier oben bläst der Wind schon ganz ordentlich.
Doch auch von diesen guten Aussichtspunkt sind keine größeren Menschenansammlungen auf Delos auszumachen. Die haben sich gut versteckt. Uns soll es recht sein.
Gegen 11:00 Uhr machen wir uns an den Abstieg und schlendern noch durch das Theater-Viertel. Hier sind die Reste verschiedener Häuser zu sehen mit teilweise sehr gut erhaltenen Bodenmosaiken. Beeindruckend auch das gut erhaltene Theater, das Platz für 5.500 Zuschauer hatte. Hier treffen wir zum ersten Mal auf kleinere Touristengruppen, versteckt zwischen den hohen Mauern.
Die drei Stunden sind jetzt doch fast um und wir gehen das kurze Stück zurück zum Anleger. Wir haben fast das ganze Gelände zu Fuß erkundet und nur eine kleine Pause oben auf dem Gipfel gemacht. Das Museum haben wir ganz ausgelassen weil wir nicht so die Geschichtsfreaks sind. Aber einen Besuch von Delos können wir sicherlich empfehlen und die drei Stunden Aufenthalt sollte man mindestens einplanen.
Um 12:00 Uhr legen wir ab. Jetzt haben sich auch die Mitfahrer von heute morgen wieder eingefunden. Wie von mir vorausgesehen wird die Rückfahrt mit der "DELOS Express" durch die heftigen Wellen sehr schaukelig. Neben mir wird ein kleines Mädel seekrank und ich kümmere mich um eine entsprechende Tüte. Dabei fällt mir leider der Fotoapparat aus nur ca. 30 cm Höhe runter und auf das Objektiv. Das war es dann mit fotografieren ;-(.
Zurück auf der Hauptinsel wollen wir auch noch etwas von der kleinen Inselschönheit mit den typischen weißen Häusern und den blauen Holztüren und Fenstern sehen. Unser erstes Ziel sind die
bekannten Windmühlen. Im Gewirr der steilen gepflasterten Gassen laufen wir erst in die falsche Richtung. Hier oben steht nur eine Windmühle. Dafür ist dort nicht viel los und wir haben einen
tollen Blick über die Dächer der Altstadt (Kástro).
Dann mal wieder runter ins Getümmel. Die Hauptsaison ist zwar schon vorbei, trotzdem ist ordentlich Betrieb. Die kleinen weißen Häusern mit blauen Fenstern und Türen, die malerischen Windmühlen und kleinen Kirchen sowie gemütliche Restaurants und Cafés sind auch ein lohnendes Ziel. Nicht nur für ausländische Touristen, auch Griechen vom Festland oder den Nachbarinseln kommen gerne mal rüber.
Bevor die Suche nach den Windmühlen weiter geht machen wir eine kleine Pause und genießen die griechische Küche in einer kleinen Taverne. Die Auswahl an Restaurants ist groß und die Entscheidung schwierig. Die Preise sind um einiges teurer als in Athen. Man merkt, das die Restaurants hier mehr von den Gästen als von den Einheimischen leben.
Gestärkt nach dem Vorspeisenteller und Salat machen wir uns wieder auf den Weg. Schnell finden wir jetzt die fünf Windmühlen - dem Wahrzeichen der Insel - auf einer etwas erhöhten Stelle, dem Ano Mili. Fünf der ehemals zehn Windmühlen, die von der Umgebung herangeliefertes Getreide bearbeiteten, sind noch erhalten. Nebenan befindet sich das landwirtschaftliche Museum, das unter anderem eine steinerne Weinpresse und einen Wasserspeicher ausstellt. Fotos gehen jetzt nur noch mit meinem Smartphone, und an dem streikt der Akku.
Von den Mühlen blicken wir auf das bekannte Künstlerviertel Klein-Venedig (offiziell: Alefkándra). Das Viertel wurde im venezianischen Stil an der Strandpromenade erbaut und von den dortigen Bars und Restaurants gibt es zum Essen und Trinken freien Blick auf das Meer inclusive.
Auch an dem beliebten Fotomotiv, der Panagia-Paraportani-Kirche kommen wir vorbei.
Der Sakralbau ist deshalb so bekannt, weil sie aus fünf eigentlich eigenständigen weißen Kapellen besteht, die im Laufe der Zeit zu einem Komplex zusammengewachsen sind. Die erste Kapelle Agii Anargyri stammt aus dem Jahre 1425. Leider können wir sie wegen Einsturzgefahr nicht von innen besichtigen.
Die weiße Stadt Bodrum >