Mit der METRO zum Tokyo Tower    und erster Eindruck

4. Tag

Samstag, 20. April 2019 / nachmittags

So plane ich gleich nach Ankunft in unserem Hotel das weitere Vorgehen zum Besuch des beliebten Ausflugszieles und dem Wahrzeichen Tokyos. Nach Rücksprache mit unserer Reiseleiterin sollte das Erreichen mit öffentlichen Verkehrsmitteln auch für uns Neuankömmlinge ohne Probleme machbar sein.

Zum Glück liegt das Hotel nicht weit von der nächsten Metro-Station Higashi-Ikebukuro und dem Bahnhof der JR-Line entfernt.

Ich finde in der Reisegruppe noch weitere Interessierte für eine Fahrt zu dem TOKYO-Tower. 

Monika und Thomas aus Essen, Margit und Andreas aus der Nähe von Bautzen sowie Thomas aus Singen am Bodensee wollen sich mit mir auf den Weg machen.

Vom Hotel gehen wir zu Fuß zur Station Ikebukuro, wo sich die JapanRail-Linien (JR-Linie = S-Bahn) und die U-Bahn treffen. Auf dem Weg durch die Fußgängerzone kommen uns schon Massen von Menschen entgegen. Wahnsinn!! In der Station der nächste Schreck, zig Aus- und Eingänge zu verschiedenen Linien der Metro. Dazu verschiedene Fahrkartenautomaten und Hieroglyphen in japanischen Schriftzeichen.

Aber nach einem Moment Durchatmen geht es ganz einfach und nach kurzer Zeit können wir uns gut orientieren.

In jeder Station der Metro oder JR-Linie hängen Linienpläne und auch Übersichtspläne der Stationen. Jede Linie hat eine Farbe und einen Buchstaben. Und jede Station hat eine Zahl. In einem farblichen Kreis stehen Buchstaben und die Zahl der Station in der Farbe der Linie. 

In den Stationen kann man sich an den Wegweisern gut orientieren und findet so die richtige Linie. Auch die Ausgänge der unterirdischen Stationen sind nummeriert und erleichtern das Auffinden der richtigen Rolltreppe und Aufzüge an das Tageslicht.

Gute Informationen zu Tokyo und zur Fortbewegung in der Stadt bekommt man auch im Internet auf der Seite GoTokyo, dem offiziellen Tourismusportal für Tokyo. Hier kann man sich auch die obige Streckenkarte in deutsch als PDF herunterladen. 

Ich gehe hier nur kurz auf den Kauf und die Nutzung von Einzeltickets ein. Für längere Aufenthalte gibt es auch Tages-, Wochen- und Monatskarten oder aufladbare Chipkarten (Suica oder Pasmo).

  • Fahrkartenautomat der gewünschten Verkehrs-mittel auswählen (METRO oder JR-Linie)
  • Englische Sprache auswählen
  • Gewünschte Zielstation eingeben oder Anzahl der zu fahrenden Stationen. An neueren Automaten kann bereits die Zielstation ausgewählt werden oder ist auf einem Plan über den Automaten ablesbar.
  • Der zu zahlende Preis erscheint
  • Betrag einwerfen und der Fahrschein wird gedruckt
  • Mit dem gekauften Fahrschein geht man zu den Schranken des gewählten Bahnsteiges
  • Jetzt die Fahrkarte in den Schlitz der rechten Schranke mit einem grünen Pfeil stecken
  • Die Karte kommt am Ende der Schranke heraus. Diese unbedingt einstecken, da diese am Ende noch einmal gebraucht wird

Wir entscheiden uns für die grüne Yamanote Line vom Bahnhof Ikebukuro. Von Gleis 7 fährt die Bahn in 31 Minuten zur 15 Haltestellen entfernten Hamamatsuchō Station. Auf dem Bahnsteig sind die Positionen der Türen der Bahnen durch Schranken erkennbar und zusätzlich an den Wänden und auf dem Boden markiert. Nach Entscheidung für einen Wagen stellen wir uns hinter die bereits wartenden Personen und die angegebene Markierung. Bevor wir einsteigen, lassen wir natürlich zuerst die aussteigenden Personen vorbei.  Die Bahn ist gut gefüllt, trotzdem finden wir

nach drei Stationen alle einen Sitzplatz.  Drängeln gibt es in Tokyo nicht. Alle sind freundlich und zuvorkommend. Die Züge sind sauber und über Pünktlichkeit braucht man gar nicht reden. Die Bahnen kommen auf die Minute an.

In den Zügen der JR-Line - wie auch in der Metro - wird über den Türen auf einem Display angezeigt, wie lange es zu den nächsten Bahnhöfen dauert und auf welcher Seite sich die Türen öffnen.

Die JR-Linie fährt, meist oberirdisch, einmal um Tokyos Innenstadt herum. In Hamamatsuchō steigen wir aus. 

An den Schranken müssen wir jetzt unsere Fahrkarte in den Schlitz stecken und die Karte wird geprüft. Stimmt der bezahlte Betrag für die gefahrene Strecke, kann man einfach durchgehen und die Karte wird eingezogen. Wenn er nicht stimmen sollte, kommt die Karte wieder heraus und ein Warnton ertönt. Dann muss man entweder an einem Infoschalter oder einem gelben Automaten den Fehlbetrag nachzahlen und kann dann passieren. Die erste Fahrt hat gut geklappt und an den Wänden finden wir Übersichtskarten und orientieren uns für den weiteren Weg. 

Von der Station sind es nur noch 20 Minuten Fußweg bis zum Eingang des des Tokyo Towers.

Ich hatte ja bereits von zuhause eine Karte hier im Internet für die obere Aussichtsplattform (Top-Deck) auf 250 Meter gebucht. Das geht online 60 Tage vorher und die Karte kostet 2.800 Yen, umgerechnet ca. 22,-- Euro (Stand: 20. April 2019). Bei der Top Deck Tour muss man im Vorfeld Datum und Uhrzeit der gewünschten Teilnahme festlegen. Ich hatte ein Ticket für das Zeitfenster zwischen 17:30 und 17:45 reserviert. Meine Mitfahrer konnten am Ticket Counter im Erdgeschoss noch Karten für 17:45 Uhr erwerben, das passt ja. Wir werden von den netten japanischen Service in Empfang genommen und können mit dem Aufzug zuerst bis zur 1. Aussichtsplattform fahren und dann weiter in einem zweiten Aufzug nach oben auf das Top-Deck.  Rechtzeitig zum Sonnenuntergang sind wir alle oben. Mit seinen 333 Metern Höhe ist der Tokyo Tower der größte freistehende Stahlturm der Welt. Von dort haben wir einen phantastischen Blick über die Stadt. 

Die untergehende Sonne verschwindet leider etwas im Dunst der Großstadt. Dafür entschädigt später die Metropole mit ihren leuchtenden Häusern und Straßen. Die Fahrt hierher hat sich auf alle Fälle gelohnt! Toll 👍!!

Die Zeit für den Aufenthalt ist nicht begrenzt und so genießen wir noch etwas den Ausblick über die Stadt und die hier oben angenehme Atmosphäre. Um 18:45 Uhr machen wir uns auf den Weg nach unten und gehen zurück zur Hamamatsuchō Station. Von dort fahren wir in 20 Minuten zum JR Bahnhof Shibuya.

Direkt vor der Station liegt die Shibuya Kreuzung. Berühmt ist die große Kreuzung für die Menschenmassen die bei jeder Ampelschaltung die breite Straße überqueren. In den Abendstunden gehen bis zu 15.000 Personen bei grüner Ampelschaltung los und erzeugen so ein einmaliges Bild. Von einer kleinen Mauer blicke ich von oben auf die Kreuzung und und staune über das unheimliche Gewusel der Massen.

Ganz in der Nähe steht auch das Denkmal für einen treuen Begleiter. Hachikō war ein Hund, der sein Herrchen jahrelang vom und zum Shibuya Bahnhof begleitete. Sein Herrchen verstarb unerwartet auf der Arbeit und kam nie nach Hause. Hachikō war so ein treuer Hund, dass er jahrelang auf sein Herrchen vor dem Shibuya Bahnhof gewartet hat. Hachikō gilt seitdem in Japan als Inbegriff der Treue und für ihn wurde an dieser Stelle das Denkmal errichtet. Jetzt stürzen wir uns aber selbst in das Getümmel und überqueren bei Grün die Kreuzung. Bei Rot läuft

hier übrigens niemand los. Ohne Zusammenstoß erreichen wir die andere Straßenseite und suchen in dem Viertel ein Restaurant. Langsam ist Zeit für ein Abendessen. In einigen Restaurants sind alle Plätze schon besetzt bzw. reserviert. Für die bekannte amerikanischen Burgerketten bin ich auch nicht nach Tokyo geflogen. Nach einigem Suchen finden wir aber einen Tisch im Restaurant mit typischen Speisen. Okay, nicht ganz japanisch, aber asiatisch. Um uns herum hauptsächlich junge Menschen. Hier sind wir richtig.

Wir genießen Garnelen mit Glasnudeln oder würziges 

Brathähnchen mit 25 verschiedenen Gewürzen. Dazu schmeckt ein Premium-Bier. Den richtigen Gebrauch der Stäbchen müssen wir allerdings noch etwas üben. Für 6 Personen bezahlen wir 13.800 Yen, das sind umgerechnet ca. 110,-- Euro.

Zurück fahren wir wieder mit der JR-Line auf der Yamanote Line und haben so einmal die Ringlinie komplett abgefahren. Auf dem Weg zum Hotel ist auf der Fußgängerzone mit den großen Läden um 23:00 Uhr noch ordentlich Betrieb. Die Stadt scheint wie New York ebenfalls nicht zu schlafen.

Daher wollen auch wir noch nicht gleich ins Bett, sondern würden im Hotel gerne ein Gläschen Wein trinken.Leider gibt es im Hotel keine Bar. So ist für uns doch die Zeit zum Schlafen gekommen.

Ich melde mich über WhatsApp noch telefonisch zuhause. Die Verbindung ist super und ich kann über die letzten Tage berichten. Um Mitternacht falle ich müde ins Bett.


Ein Tag in Tokyo >>