3. Tag
Freitag, 19. April 2019
Übernachtung in Beijing
Um 6:00 Uhr weckt mich mein Smartphone aus dem Schlaf. Frühstück gibt es unten im Restaurant um 7:00 Uhr.
Das Frühstücksbuffet ist mit seiner großen Auswahl, größtenteils für den asiatischen Gaumen, sehr gut. Aber auch der europäische Geschmack wird ausreichend abgedeckt.
Um 8:00 Uhr treffen wir uns zur Abfahrt des Busses in der Rezeption. Durch den morgendlichen Berufsverkehr erreichen wir 45 Minuten später den Platz des himmlischen Friedens.
Mit einer Fläche von knapp unter 400.000 qm ist der Tian’anmen-Platz größter befestigter Platz der Welt. Mit uns sind hunderte von anderen Besuchern aus aller Welt mit uns unterwegs. Durchschnittlich 70.000 besuchen die Sehenswürdigkeit Beijings täglich. Trotz der Fülle läuft alles ruhig und entspannt ab. Der Platz wird im Westen von der Großen Halle des Volkes und im Osten vom Chinesischen Nationalmuseum begrenzt. Vor dem Mao-Mausoleum auf dem südlichen Teil des Platzes hat sich eine lange Schlange von Menschen gebildet, die dem konservierten Leichnam Maos einen Besuch abstatten wollen.
Mitten auf dem großen Platz steht das Denkmal für die Helden des Volkes.
Zwei Brücken führen zum Tor des Himmlischen Friedens auf der Nordseite des Platzes, durch das wir die “Verbotene Stadt” mit vielen anderen Besuchern betreten. Der Soldat hat dabei immer den Überblick und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen.
In der “Verbotenen Stadt” lebten und regierten bis zur Revolution 1911 die chinesischen Kaiser der Ming- und Qing-Dynastien und der einfachen Bevölkerung war zu der damaligen Zeit der Zutritt nicht gestattet. Dies erklärt auch den Namen Verbotene Stadt.
Hier befanden sich unter anderem die Paläste der Herrscher. Kein Gebäude in Peking durfte die Verbotene Stadt in der Höhe überragen. Die Dächer der meisten Hauptgebäude waren teilweise vergoldet und mit gelb glasierten Ziegeln gedeckt. Gelb und Rot waren die Farben der chinesischen Kaiser.
Der gesamte Komplex hat eine Grundfläche von 720.000 m² und auf dem Gelände befinden sich 890 Paläste mit unzähligen Pavillons. 1987 wurde die Verbotene Stadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Um 12:00 Uhr fahren wir von hier zum Mittagessen in das in der Nähe des Olympiaparks gelegene Hotel Ramada Parkside Beijing. An runden Tischen werden verschiedene asiatische Speisen gereicht. Leider nicht ganz so überzeugend.
Nach dem Essen geht es weiter zur Großen Mauer, die wir um 13:30 Uhr ca. 50 km nordwestlich von Beijing bei Juyongguan erreichen. Eigentlich heißt sie in China die Lange Mauer, denn alle Mauerabschnitte zusammengerechnet erreicht die Große Mauer eine Länge von fast 6.700 Kilometern. Die Große Mauer führt durch gebirgiges Gelände und verläuft entlang der Berge bzw. über die Berge hinweg. Von hier aus verteidigten die chinesischen Truppen das Land gegen die häufigen Angriffe von dem Gebiet der Mongolei und der Mandschurei.
An den Besucherparkplätzen der Chinesischen Mauer sind meistens mehrere Kilometer der Mauer restauriert und es ist möglich auf die Mauer zu steigen und sie entlang zu wandern. Aber Achtung: Die Stufen haben unterschiedliche Höhen zwischen 5 und 40 cm. Man muss höllisch aufpassen, das man nicht stolpert oder ausrutscht. Die Treppen sind mal breit und dann wieder schmal. Es geht steil bergauf und genauso steil auch wieder bergab. Nach ca. einem Kilometer und Überwindung von 320 Höhenmetern erreiche ich den Wachturm Nummer 12. Von hier habe ich eine phantastische Aussicht auf den Verlauf der Mauer und die gegenüberliegenden Berge. Die Anstrengung hat sich gelohnt!
Nach einer guten Stunde bin ich wieder zurück am Parkplatz. Um 16:00 Uhr fahren wir hier wieder ab und erreichen eine Stunde später unser Hotel. Muskelkater bekomme ich die nächsten Tage nicht. Hat sich mein regelmäßiges Training auf dem Crosstrainer also doch gelohnt. Einen Marathon möchte ich hier aber nicht laufen. Der nächste Termin ist
Nach einer Stunde Pause machen wir uns wieder auf den Weg in das Zentrum der Stadt. Huang hat uns angeboten, einen Ausflug zur Wangfujing Food Street zu machen.
Die “Fressgasse” geht von der modernen Einkaufsstraße und Fußgängerzone Wangfujing Street ab. Durch einen über 10 Meter hohen Torbogen kommen wir in die enge belebte Gasse. Auf beiden Seiten reihen sich die Imbissstände mit einer großen Auswahl aneinander. Menschen aus verschiedenen Ländern drängeln sich durch die Gasse.
Hier kann man alle Arten von chinesischen Snacks probieren: Gedünstete Reiskuchen mit süßer Füllung, Mungobohnensaft, Erbsenkuchen, Hammel-, Kartoffelchips- oder Kebabspieße, kandierten Früchte, Tofu in vielen Varianten, Kokosnüsse, Maiskolben, Tintenfisch am Spieß oder gefüllt und vieles mehr. Wer mutig ist, kann auch gebratene Delikatessen wie Grashüpfer, Skorpion, Seestern und Spinnen probieren. Ich bleibe aber lieber bei Dim-Sum (5 Stück) und zwei Hähnchenspießen vom Grill. Beides ist sehr günstig (zusammen 20 Yuan) und schmeckt gut.
Auf der Chang’an Avenue geht es um kurz vor 9 zurück in Richtung Hotel. Auf der breiten Straße mit seinen 10 Fahrspuren kommen wir vorbei am Platz des himmlischen Friedens und der Verbotenen Stadt.
Xi Jinping, Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas, Vorsitzender der Zentralen Militärkommission und seit 2013 Staatspräsident der Volksrepublik China hat heute hohen Besuch aus dem Ausland gehabt. Der ist jetzt auf dem Weg zum Flughafen und daher sind zwei Spuren der breiten Straße abgesperrt. Kurz nachdem uns der Konvoi mit den Staatskarossen und Motorradbegleitung überholt hat, werden auch diese Spuren wieder vom Normalverkehr benutzt, denn es ist immer noch viel Verkehr auf den Straßen der chinesischen Hauptstadt. Um 21:30 Uhr sind wir zurück und eine halbe Stunde später liege ich im Bett.
Flug von Beijing nach Tokyo >>