Sonntag, 17. Juni 2018
9. Tag
Übernachtung in White River in der Region Lowveld
Hotel: White River A Forever Hotel
Straße: 34 Alie Van Bergen Street
Gut ausgeschlafen gehe ich zum Frühstück runter. Es ist 6:30 Uhr und um diese Zeit noch recht frisch in Johannesburg, denn die Stadt liegt auf ca. 1.800 m Höhe und im Winter ist auch schon mal Eis kratzen am Auto angesagt. Das müssen wir glücklicherweise nicht.
Das Frühstücksbuffet ist auf dieser Reise bisher am reichhaltigsten und von der Qualität her mit am besten. Auch der Service ist sehr aufmerksam und schnell mit Kaffee bringen oder Abräumen dabei.
Schade eigentlich, das wir heute schon weiter müssen.
Außer dem Preis für den Hauswein nix zu meckern.
Heute liegen über 660 Kilometer Busfahrt auf dem Weg in die Region Lowveld vor uns. Die Fahrt von der größten Stadt des Landes bis zu unserem Ziel in der Nähe des Krüger Nationalparks dauert fast den ganzen Tag. Auf halber Strecke finden sich jedoch einige Naturwunder, die den meisten Reisenden auf der Strecke meist völlig unbekannt sind. Wir wollen an den Punkten anhalten, nicht nur um die Füße zu vertreten sondern um auch diese Highlights kennen zu lernen. Mit etwas Stopferei bekommt der Fahrer die ganzen Koffer im Stauraum untergebracht. Auf einer gut ausgebauten 4-spurigen Autobahn fahren wir erstmal um Johannesburg herum und dann auf die Route N4 in Richtung Osten. Viel Verkehr ist noch nicht und wir kommen gleich gut voran.
Rechts und links sehen wir das südafrikanische Hochland, das als Gras- und Weideland genutzt wird. Aber die Gegend ist auch bekannt für seine Bodenschätze, wie zum Beispiel die Kohle. Zahlreiche Kraftwerke und Abraumhalden sind vom Bus aus zu sehen. Eigentlich müssten die Halden, wie rechtlich vorgeschrieben, renaturiert werden. Das wird aber, wie an den Abraumhalden bei Kendal zu sehen, nicht gemacht. Nur an einer Halde auf der Strecke sind mir Renaturierungsmaßnahmen aufgefallen. Aber in Deutschland sind wir da ja auch noch nicht so lange dabei und sollten den Südafrikanern auch mehr Zeit zubilligen.
Dieter gibt uns, wie auch an den Tagen vorher, immer die notwendigen Informationen über die jeweilige Gegend. So sind wir immer über die wirtschaftlichen Besonderheiten und auch das Verhältnis der Bevölkerung sowie die geschichtliche Seite bestens informiert.
Eine erste Pause machen wir nach gut zwei Stunden um 10:15 Uhr an Tankstelle Alzu mit angrenzenden Tiergehege. Die Mitarbeiter an den Tanksäulen haben genügend Zeit für einen Plausch, denn die meisten an der Raststätte wollen hauptsächlich erst einmal die keramische Abteilung besuchen und dann die im angrenzenden Gehege herumlaufenden Nashörner und Straße beobachten. Wir Herren haben sogar direkten Blick auf die Tiere von den Männertoiletten aus. Praktisch!!
Um 11:00 Uhr biegt unser Busfahrer Piere links ab auf die Route 540 und wir fahren durch den kleinen Ort Belfast in Richtung Dullstroom. Der Ort ist bekannt als Südafrikas "Hauptstadt des Fliegenfischens". Heute ist Sonntag und so sind im Ort entsprechend viele Leute unterwegs. Hier werden auch Macadamia-Nüsse angebaut und die Verkäufer stehen beim Stopp des Busses zur Mittagspause direkt bereit um uns abzufangen.
Ein Teil der Gruppe schaut sich den Ort an und ich gehe mit einigen anderen in das Pancake Restaurant Hardy. Die Empfehlung von Dieter kann ich nur weitergeben.
Alle waren zufrieden mit ihren Gerichten und mein Pancake mit Biltong und Mozzarella sehr lecker. Der Preis für 98 Rand (= ca. 7,50 Euro) war überhaupt nicht zu teuer und der Weißwein für 40 Rand war auch okay.
Um 12:30 Uhr fahren wir weiter, ohne das ich bei meinen beiden Nußanbietern Anton und Andrew zugeschlagen haben. Bei anderen Mitreisenden waren sie da erfolgreicher.
Nächster Stopp ist um 14:30 Uhr an einem der größten Naturwunder Afrikas, dem Blyde River Canyon.
Auf dem Weg zum Krüger National Park, erhebt sich der knapp 1.000 Kilometer lange Höhenzug der Drakensberge.
Das 26.000 Quadratkilometer große Blyde River Nature Reserve gehört zu den spektakulärsten Naturerscheinungen Südafrikas und zu den meist besuchten Orten in Südafrika. Von einem Aussichtspunkt oberhalb der Schlucht haben wir einen faszinierenden Blick in die ca. 26 km lange und an einigen Stellen bis zu 800 m tiefe gigantische Schlucht.
Hier haben wir nur 15 Minuten Zeit von Dieter zur Besichtigung bekommen und das reicht zum ersten Mal nicht aus. Denn die Aussicht ist wirklich beeindruckend und wir kommen alle ein wenig zu spät zum Bus zurück.
Etwas verspätet geht es daher kurz vor drei Uhr weiter zu den Strudellöchern, die wir eine viertel Stunde später erreichen. Am Parkplatz der "Bourke's Luck Potholes" machen junge Mädels mit musikalischer Unterstützung ihrer Mütter eine Tanzvorführung und sammeln damit für eine Reise ihrer Schulklasse. Da werfen wir doch gerne ein paar Scheine in den dafür bereit gestellten Hut.
Vorbei an dem Besucherzentrum mit kleinem Museum und Shop kommen wir zu dem gut ausgebauten Spazierwegen. Auch hier steht ein großer roter Rahmen, für ein Foto muss ein kurzer Stopp schon sein. Von hier sind es keine 300 Meter bis zur Einmündung des Treur River in den Blyde River. Durch die Erosion des fließenden Wasser ist der Canyon im roten und gelblichen Sandstein entstanden, der in den Blyde River Canyon übergeht. Durch weitere Auswaschungen, insbesondere durch die Bewegung von Steinen in Strudeln, sind tiefe Strudellöcher und Kessel in das Felsgestein geschliffen worden. Von dem Rundweg mit seinen Brücken und Aussichtsterrassen findet man immer wieder neue Blickwinkel in die Schlucht. Aufpassen muss man abseits der Wege, denn hier ist die Stolpergefahr zwischen den Steinen doch sehr groß.
Benannt wurde die Sehenswürdigkeit nach dem Goldsucher Tom Bourke, der an diesem Ort eine kleine Menge Gold fand. Er hatte Pech, denn die zugehörige Goldader befand sich außerhalb seines Claims.
Jedenfalls ein sehr fotogenes Werk der Flusserosion. Alle sind von der Schönheit der Gegend beeindruckt.
Weiter zum Hotel geht es hier gegen 16 Uhr, vorbei an Graskop auf der R532 nach Sabie, dann auf der R537 zu unserem Übernachtungsort White River.
Schneller als gedacht erreichen wir um 17:20 Uhr das Hotel.
Wir werden nett empfangen und können schnell unsere Zimmer für die nächsten drei Nächte beziehen. Abendessen gibt es um 18:30 Uhr im angrenzenden Restaurant des Hotels. Das Essen ist sehr lecker und reichhaltig. Ich beschränke mich heute allerdings nur auf Salat und etwas Gemüse.
Morgen geht es um 5:00 Uhr schon wieder los und so ist der Abend heute auch nach der anstrengenden Fahrt schnell beendet. Um 21:00 Uhr liege ich im Bett und träume schon von den "Big Five" im Krüger Nationalpark.
Tag 1 im Krüger Nationalpark >>