Über Plettenberg Bay & Tsitsikamma Nationalpark nach Port Elizabeth

Freitag, 15.  Juni 2018

7. Tag

Übernachtung in Port Elizabeth

Hotel:   Garden Court King's Beach

Straße: La Roche Drive Humewood      

Heute verlassen wir nach zwei Nächten das nette Örtchen Wilderness und machen uns auf den 350 Kilometer langen Weg nach Port Elizabeth.

Um 6:40 Uhr bin ich beim Frühstück und Punkt acht Uhr geht es erstmal nach Plettenberg Bay.

Wir haben uns alle für den nicht im Gesamtpaket enthaltenen Bootsausflug mit eventueller Walbeobachtung angemeldet. Eine Woche vorher hatte Dieter mit seiner Gruppe Glück und konnte Wale, Haie und Delphine beobachten. Wir sind gespannt, ob wir heute ebenfalls soviel Glück haben.

 


Auf dem Weg kommen wir wieder an abgebrannten Wäldern vorbei, passieren nicht ganz so komfortable Wohnviertel, überholen Pickups mit freundlich winkenden Arbeitern, haben Ausblicke auf die hügelige Küste und schöne Lagunen.

Wir treffen ausreichend zeitig vor Abfahrt vor dem Büro von Ocean Blue Adventures im Milkwood Centre ein.

Bezahlen der Tour mit Kreditkarte ist kein Problem und die Gruppe wird auf zwei Boote verteilt. Jeder von uns bekommt eine Schwimmweste angepasst und unser weiblicher Guide gibt Infos für die folgende Tour. Eigentlich hat die Zeit der Walwanderungen in der Nähe der Küste von Plettenberg noch nicht begonnen. Erst während der Paarungszeit zwischen Juli und Dezember ist die Hauptsaison und die großen Säugetiere sind ein alltäglicher Anblick. Wir sind gespannt, was wir heute zu sehen bekommen. Eine Garantie zur Walsichtung gibt es jedenfalls nicht.

Mit Schwimmweste gehen wir an den Strand, an dem die zwei Boote für uns bereitliegen Sie liegen allerdings auf einem Wagen, der dann mit einem Trecker in das Wasser geschoben wird. So können wir erstmal das Boot trocken besteigen. Mit Schwung schieben uns die Traktoren auf die offene See, es ist schon ein ordentlicher Wellengang. Das andere Boot ist schon nach kurzer Zeit nicht mehr in den Wellentälern auszumachen.

Zuerst nimmt das Boot in schneller Fahrt Kurs auf die westlich der Stadt liegenden Robberg-Halbinsel.  Das Naturschutzgebiet ist durch Wanderwege erschlossen und Heimat einer großen Robbenkolonie. Vom Boot aus können wir die Robben beim Faulernzen, Spielen und der Jagd in der Brandung beobachten. Hier sind jedenfalls schon mal wesentlich mehr Robben als vor Hout’s Bay.

Unsere Guides halten von der Aussichtsplattform Ausschau nach Buckeldelfinen,  verschiedenen Haiarten, Bryde-Walen, gewöhnliche Delfinen oder südliche Glattwalen und Buckelwalen.

Aber heute null Erfolg, keine einzige Flosse ist auszumachen. Schade, da kann man nichts machen. Es war aber auf alle Fälle interessanter als die Robbentour vor Hout’s Bay und hat sich auch so gelohnt.

Allerdings würde ich die Tour außerhalb der Hauptsaison aber auch nicht noch ein zweites Mal machen. Da warte ich lieber auf die Zeit zwischen Juli und Dezember.

Entlang der Küste fahren wir wieder zurück nach Plettenberg Bay. Oben an Land wieder schöne und teilweise extravaganten “Häuschen”!

Vorbei am Beacon Island Hotel brausen wir mit Schwung auf den Central Beach. Eine aufregende Landung, denn einen Hafen gibt es hier nicht.

Im Bus geht es weiter nach dem kleinen Tsitsikamma National Park. Nach einer Stunde erreichen wir den Eingang zum Park. Vorher mussten wir Dieter schon unsere Namen und Reisepassnummern mitteilen, damit er dann bei der Einfahrt die Anmeldung für unsere Gruppe vollständig hat. Rechtzeitig zur Mittagszeit halten wir am Ende der Straße am Tsitsikamma Restaurant. Hier ist ein Mittagessen für uns bestellt, die Kosten übernimmt das Busunternehmen wegen der Umstände mit dem liegengebliebenen Bus in Barrydale. Dankeschön!

Das Restaurant ist in einem Zelt direkt an der Küste untergebracht und bietet schöne Ausblicke auf die Küstenlinie und die sich an den Felsen brechenden Felsen. Das Essen gibt es vom Buffet mit Fisch, Rind- und Hähnchenfleisch sowie Gemüse. Die Qualität der Speisen ist okay, aber auch nicht mehr.

 

Mit dem Essen halte ich mich aber nicht lange auf, denn hier ist eine tolle Gegend zum Wandern. Viele Wanderwege führen hier vorbei oder können begonnen werden, unter anderem der fünftägige Ottertrail oder der zweitägige Dolphintrail. Für eine Wanderung auf dem Ottertrail ab dem Wasserfall ist eine Genehmigung notwendig. Für die 42 Kilometer, aufgeteilt auf 5 Etappen, werden pro Tag nur maximal 12 Wanderer zugelassen. Wer diesen Trail plant sollte sich also rechtzeitig kümmern.

 

Aber auch kürzere Wege sind von hier aus machbar und ich möchte mindestens bis zur Storms River Bridge kommen. Und mit vollem Bauch läuft sich nicht so gut und somit mache ich mich als Erster aus dem Bus auf dem Weg. Vor einer Stunde sah es noch nach Regen aus, die Wolken haben sich aber etwas verzogen.  Ich vertraue darauf, das es trocken bleibt und die Sonne durchkommt und lasse Regenjacke und Fleece im Bus. 

Vorbei an Felsen, schönen Blumen und einer Bootsstation - von hier aus kann man zu einer kurzen Fahrt in die Storms River-Schlucht hoch paddeln - geht es in Richtung Brücke. Gleich hinter dem kleinen Strand an der Kajakstation beginnt der hölzerne Weg mit vielen Stufen. Der Weg ist gut begehbar, ein wenig fit sollte man aber schon sein. Es geht immer rauf und runter und aufpassen muss man an feuchten Stellen: Rutschgefahr!!

Obwohl der Weg nicht weit ist, braucht man trotzdem etwas Zeit. Denn unterwegs gibt es immer wieder schöne Blicke auf die Küste (manche wollen einen Wal gesehen haben) und Fotostops für Dassies in den Bäumen oder kleine Kolibris in den Blüten halten eben auf. 

Nach ca. 20 Minuten erreiche ich die Storms River Bridge, eine der beliebtesten Touristenattraktionen im Tsitsikamma-Nationalpark. Die 77 m lange Hängebrücke  überquert die Mündung des Storm River in nur sieben Meter über dem Wasser des Flusses, bevor er in den schäumenden Indischen Ozean fließt.

Ursprünglich 1969 gebaut, wurde sie seitdem von der San-Park Verwaltung immer wieder aufgebaut (zuletzt im Jahr 2006) und erneuert um seine Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Beim Überqueren schaukelt es ein wenig. Die Brücke  hat aber eine Tragkraft  von 2.250 kg und ist für 25 Personen zugelassen. So viele Besucher sind aber im Moment noch weit und breit nicht zu sehen.

Auf der anderen Uferseite des Storms River sehe ich ein Schild zu einem Aussichtspunkt. Hier schließt sich direkt der Lookout Trail an den Mouth Trail an und führt hinter der großen Suspension Bridge zu zwei tollen Aussichtspunkt nach oben. Das müsste doch noch zu schaffen sein. Der schöne Holzweg ist hier aber zu Ende, es  gibt nur einen steilen Pfad hinauf. In knapp 20 Minuten bin ich oben, drehe mich im Kreis und kann einen überwältigenden Rundumblick genießen.

Die Anstrengung hat sich gelohnt.

Schnell mache ich mich auf den Rückweg und über zwei weitere, kürzere Hängebrücken erreiche ich wieder das gegenüberliegende Ufer. Unterwegs treffe ich auf unsere Reisegruppe und zusammen sind wir rechtzeitig zur Abfahrt um 15:30 Uhr am Bus.

Bis Port Elizabeth sind es jetzt noch etwas über 200 Kilometer, für die wir gute zwei Stunden brauchen werden. Unterwegs macht Dieter für uns schon einmal den Online-Check-In für unseren Flug von Port Elizabeth nach Johannesburg.

Die Strecke zieht sich ohne größere Highlights dahin und gegen 18:00 Uhr erreichen wir das Garden Court Kings Beach Hotel an der Strandpromenade von Port Elizabeth. Schnell sind wieder die Zimmer verteilt und wir können uns nach dem langen Tag frisch machen. Aus dem Zimmer habe ich einen weiten Blick auf den weißen Sand von Kings Beach und auf die Algoa Bay.

Abendessen gibt es im Mike's Kitchen unten im Hotel. Bekannt für seine saftigen Grills und Steaks, ist das Restaurant auch für die Hotelgäste geöffnet. Hier ist für uns ein kleiner Raum reserviert und wir können uns erstmal am Salatbuffet und später an den warmen Speisen bedienen. Alles sehr lecker und auch die Cocktail- und Weinkarte ist ansprechend.

Danach ist es aber Zeit für die Nachtruhe, der Tag war doch wieder ganz schön anstrengend.


Mit dem Flieger von Port Elizabeth nach Johannesburg >>